Daniel on July 29th, 2009

Ja, die letzten Tage in Deutschland waren für mich sehr Stressig. Da waren zum einen die Prüfungen bis zum 22. Juli, welche mir keine Zeit für noch nötige Vorbereitungen ließen. Hier musste die ganze Zeit wirklich zum lernen verwendet werden. Genug Ablenkung gibt es ja irgendwie sowieso immer noch nebenbei. Nach den Prüfungen gab es dann noch allerhand organisatorisches für die Reise zu tun (Studiengebühren, PickUp Service am Flughafen, Visa, Bafög, Internationaler Führerschein, ...) und dann auch noch alle möglichen anderen Sachen z.B. mein Auszug aus der Studentenbude in Stralsund, das Podewall-Netz, diverse Computerprobleme usw. Natürlich wollte ich auch noch meiner Familie beim Zelten Tschüß sagen, ein paar andere gute Freunde verabschieden und auch noch etwas zeit mit meiner Freundin verbringen. Der Countdown tickte also gnadenlos, so dass ich mich mindestens so gestresst fühlte wie in der Prüfungszeit, wo man nur schwer mal einfach nix machen konnte. Hier auch noch mal nen richtig dollen Dank an Netti, die mich unterstützt hat, wo sie nur konnte!

Irgendwie hat dann doch noch alles geklappt, so dass ich mir am Dienstag morgen eine halbe Stunde vor Abfahrt einen Platz im Zug reservieren konnte und mich nun schweren Herzens von Annett verabschieden musste.

Im Zug traf ich nun Pilar.                                Sie hatte mal 2 Wochen mit in meiner WG gewohnt, bevor sie aus dem Doppelzimmer bei uns in ein eigenes Zimmer ziehen konnte. Für sie war das Auslandssemester in Deutschland gerade vorbei, so dass sie auf dem Weg zurück nach Spanien war. Hier konnte ich gleich mal wieder meine Englischkenntnisse testen. Am Flughafen verabschiedeten wir uns dann. Alles weitere bis zum Begin des Fluges lief auch reibungslos ab. Nach dem Einchecken des Koffers hatte ich noch über 2 Stunden Zeit, um dem Treiben auf einem Flugplatz zuzuschauen. Wie alles folgende war auch das für mich eine völlig neue Erfahrung, da ich bisher noch nie auf einem großen Airport war.

Im Flugzeug saß ich im hinteren Teil direkt am Fenster.                                Der Platz neben mir war frei, so dass ich eine optimale Freiheit genießen konnte. Die erste Zeit war ich natürlich völlig fasziniert von dem Ausblick aus dem Fenster. Später hat mich dann das Informationssystem im Vordersitz gefesselt, wo man alle möglichen Filme schauen konnte. Zusätzlich hat man eine riesige Musikauswahl. Irgendwie hab ich die 6 Stunden bis Dubai aber nur einen Film geschafft. Da der Thriller auf Englisch doch etwas zu unverständlich war, hab ich ihn dann Abschnittsweise auch immer auf Deutsch geschaut. Die Verpflegung an Bord war super. Man konnte zwischen mehreren Angeboten wählen. Zwischendurch kam dann auch öfters jemand mit Trinken oder sogar einem Eis vorbei. Eine ganz eigenartige Erfahrung waren die ersten stärkeren Turbulenzen.                                 Da es auch hier wieder meine ersten Erfahrungen waren, dachte ich schon die ein oder andere Sekunde über einen Absturz nach, da das ganze Flugzeug schon sehr heftig durch-gerüttelt wurde. Beruhigt hat mich dann aber der Gedanke, dass die meisten Unfälle eigentlich beim Start oder der Landung passieren. Also hab ich versucht, die ganz schön wackelnden Flugzeugflügel einfach zu ignorieren. So langsam wurde es dann auch immer Dunkler. Es war faszinierend, die Erdkrümmung zu sehen, zu schauen, was für Gebirge oder Städte man mit ungefähr 1000km/h in 10 km Höhe überquerte. Irgendwie hab ich mich sehr frei und wohl gefühlt im Flugzeug. Faszinierend, dass man einfach überall hin fliegen kann, und auch faszinierend, dass alle Menschen ja doch nur zusammen auf dieser einen Erde leben. Es war irgendwie ein Gefühl der Verbundenheit...

Beim Aussteigen in Dubai dachte ich erst, dass die Turbinen für die heiße Luft verantwortlich sind. Die 35 Grad waren wohl aber die normale Außentemperatur dort in der Nacht, so dass ich sehr froh war, wieder ins Klimatisierte Flughafengebäude zu kommen. Die über 2 Stunden Aufenthalt nutzte ich, um mir einen Internetzugang zu suchen und noch letzte eMails bezüglich des Pickupservices in Melbourne zu versenden.

                               Die folgenden 16 Stunden im Flug von Dubai nach Melbourne verliefen an sich sehr ruhig. Wir sollten alle die Fenster zu machen. Draußen war es zwar dunkel, aber hier wurde sehr vorsorglich schon an den Morgen gedacht. Also freute ich mich über das Essen und sah mir die nächsten paar Filme an (dieses mal einfach zu verstehende Komödien). Dumm an diesem Flug war nur, dass ich jedes mal fragen musste, wenn man doch mal auf die Toilette wollte.

In Melbourne angekommen erwartete mich nun aber nicht mein Chauffeur... also versuchte ich mit frisch eingetauschtem Münzgeld an der Telefonzelle den Grund zu erfragen. Unter meinen ganzen Münzen war die kleinste leider nur eine 1$ Münze. Da ein Telefonat an sich nur 50 Cent kostet, musste ich jetzt 50 Cent verschenken. Hätte ich mir alle Münzen vorher mal genau angesehen, dann wäre ich drauf gekommen, dass das 50 Cent Stück eigentlich die größte aller australischen Münzen ist und ich davon 2 Stück besaß. Der Fahrer war wohl gerade andere Studenten wegbringen und nach ungefähr 30 Minuten wurde auch ich endlich zu meinem Hostel gebracht.

So viel erst einmal zu meiner Ankunft in Australien. Die nächsten Tage folgt mehr...

Daniel on July 30th, 2009

Mein erster Tag in Melbourne startete ja erst einmal mit dem Einchecken im Hostel. Da ich erst so gegen 00:30 Uhr ankam, wahr ich auch der letzte erwartete Gast dort. In meinem von deutschland aus geordertem 6 Mann Zimmer schliefen schon 4 weitere Personen, so dass ich versuchte so leise wie möglich mein Zeugs zum schlafen auszupacken. Danach noch schnell ne Dusche und 15 Minuten Internet um die erfreuliche Nachricht meiner Ankunft zu verteilen, bevor ich dann auch sehr schnell einschlief. Ganz so rücksichtsvoll wie ich waren meine Mitbewohner wohl nicht, ich weiß, dass ich Nachts öfters mal im halbschlaf mitbekam, wie irgendjemand den Raum verließ. Die meisten bleiben dort wohl auch nur für wenige Nächte, so dass es ein ständiges kommen und gehen ist. Ansich dachte ich mir ja vorher auch, dass ein Hostel für den Fall das man keine Wohnung findet evt auch eine dauerhafte Wohnlösung sein könnte. Diese Meinung änderte sich durch diese Nacht dann aber schlagartig.

                               Da ich dann ja schon um 10 Ausgeckeckt haben mußte, war auch nix mit ausschlafen. So hatte ich aber genug Zeit, mir die Stadt anzuschauen. Mein erstes Ziel war die State Library, da dort freier Internetzugang sein soll. Ansich war alles außer Webseiten gesperrt, nur Skype hat wieder einen Weg nach draußen gefunden ;-)

Meine erste Aufgabe für den Tag sollte das Kaufen einer Handy-Prepaid-Karte sein. Da ich genau vergleichen wollte, um gleich von Anfang an das Ideale für mich zu finden, holte ich mir überall diverse Flyer. Nun ja, letztendlich bin ich dann doch beim ersten Anbieter (Vodafone) geblieben. Man lädt dort z.B. 30 AUD rauf, bekommt ein Guthaben von 150 $ + 150$ für Netzinterne Gespräche und zahlt dann pro Minute so ca. 85 Cent + 35 Cent Verbindungsgebühr. Ansich wäre das auch ganz günstig, wenn das Guthaben nicht nach einem Monat verfallen würde. Nun ja, was solls.

                               Gegen 12:30 verabredete ich mich dann mit Spliffi (der ja nun schon 2 Wochen länger in Melbourne verbracht hat) um ma bissel zu erzählen. War schön in dieser neuen Umgebung jemand bekanntes zu treffen. Zum Mittag ging es dann mit ein paar anderen Bekannten von ihm in nen ???. Hier spürte ich zum ersten mal die Sonderrolle der Deutschen. In unserer Gruppe waren von 6 bis 8 Studenten mindestens 4 aus Deutschland. Ok, wir beide trugen ja schonmal gut dazu bei, aber trotzdem fand ich es etwas eigenartig. Nagut, passiert solch eine Gruppenbildung auch immer irgendwie automatisch... in Stralsund war es mit den Spaniern ja auch nicht anders.

Gegen 16 Uhr hatte ich mich dann mit Najinja vor der State Libary verabredet. Bisher hatte ich nur durch kurze eMails mit ihr Kontakt. Mein Kommilitone aus nem niedrigeren Semester war genau vor mir hier in Melbourne. Er hat den Kontakt vermittelt und auch ein paar Sachen für mich da gelassen, die er nicht mehr mit nach Deutschland schleppen wollte. Trotz leichtem Regen, haben wir uns zu Fuß etwas durch die Innenstadt aufgemacht. Besichtigt wurden z.B. China Town, ein paar Einkaufszentren und allgemein so die Strassen. Als es mit dem Regen zu dolle wurde, machten wir einfach in der Bibliothek der Melbourne Universität einen Stop. So konnte ich das Internet dort nutzen, um die Visa Sicherheitssperre durch ein Telefonat mit der Bank zu deaktivieren. Das ist wichtig, da sonst die Abbuchung solch hoher Geldbeträge wie den Studiengebühren aus dem Ausland zurückgewiesen werden könnte. Immerhin gehen da auf einen Schlag 5000 Euro von meinem Konto weg.

erster_tag_04 Aus Zufall entdeckten wir an einem Schwarzen Brett dann auch viele Zettel mit Wohnungsangeboten. Die Swinburne Universität befindet sich doch etwas (6km) außerhalb des Zentrums, so dass die meisten Studenten an der Melbourne University doch eher bestrebt sind, Wohnungen in der Nähe zu finden. Ein Zettel wurde den Tag gerade frisch hinzugefügt, ein Zimmer in einer Wohnung mit 2 anderen nur eine S-Bahnstation von der Swinburne Uni entfernt. Auch der Preis von "nur" 140 AUD + Bills (Gas, Wasser, Strom, Internet) schien mit der günstigste von allen dort vorhandenen Angeboten zu sein. Nun mußte ich also telefonieren.. wie ich das hasse auf Englisch. Nun ja, da nur der Anrufbeantworter zu sprechen war, versuchte ich es dann mit einer SMS, die dann auch wenig später beantwortet wurde. Also machten wir uns mit der S-Bahn auf zu meiner möglichen neuen Bleibe. Das 11/16 hinter dem Strassennamen hatten wir irgendwie falsch interpretiert, so dass wir vor Haus Nr. 11 auf Keivan warteten. Nach einen Anruf wartete er dann aber auf der Strasse, so dass sich das Mißverständnis dann schnell erledigte. Keivan war mir von Anfang an sympatisch. Er beantwortete alle Fragen sehr vertrauenswürdig. Oben in der Wohnung angekommen konnte ich einen ersten Blick auf das Zimmer werfen. Es ist ungeführ 15-18 m² groß. Keivan bot mir aber auch an, in sein Zimmer ziehen zu dürfen, was zwar etwas kleiner war, dafür aber einen eingebauten Schrank in der Wand hatte. Ich war erstaunt, dass es den Anschein machte, als wenn sie recht froh waren, jemanden für das Zimmer zu finden.                                Ansich hatte ich bisher andere Geschichten gehört, so dass einige schon mal locker 1 bis 4 Wochen suchen mußten, bis sie das passende gefunden hatten. In der Küche lernte ich dann auch Mahdi kennen. Die beiden kommen aus Iran. Mahdi war mir ein wenig Unsympatisch, zumindest machte er so einen Verkäufereindruck, der einem alles mögliche erzählt, nur um das Geschäft abzuschließen. Also als Beispiel z.B. dass die ja echt nicht jeden nehmen würden, aber Deutsche zu den wenigen "auserwählten" gehören, die passen würden. Natürlich wäre Najinja auch ok, fügte er dann noch etwas später hinzu. Naja, nicht ganz glaubwürdig das ganze aber was solls. Nach einem kurzen Blick in das Bad, den Kühlschrank und das Klo und einem weiteren Wohnungsrundgang verließen wir dann die beiden. Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dort einzuziehen, weil ich durch die Horrorgeschichten geschockt froh war, so schnell was so "günstiges" in der Nähe meiner Uni gefunden zu haben. Najinja war da besonders wegen Mahdi noch etwas skeptischer.

                               Da ich meinen Koffer noch im Hostel gelassen hatte, mußten wir auf dem Weg zu Najinja noch einmal kurz in die Innenstadt. Da aber eh alle Verbindungen durch das Zentrum führen, war dies auch kein weiterer Umweg.

Najinja bewohnt mit 2 Inderinnen gemeinsam ein kleines Haus im Norden von Melbourne. Dach dem Strassenbahnstop mußten wir noch 20 Minuten laufen, bis wir endlich das Ziel erreichten. Der Abend klang dann mit ein paar Fotos von einer indischen Hochzeitszeremonie ihrer Mitbewohnerin im geheizten Wohnzimmer aus. Kurz vorm schlafen schrieb ich noch fix ne SMS, dass ich das Zimmer nehmen würde.

Daniel on July 31st, 2009
Der heutige Freitag begann nach meiner Übernachtung bei Najinja mit einem für mich bisher unbekanntem Frühstueck. In der Küche standen mehrere verschiedene Sorten von Müsli, in einer Art Riegelform. Ich konnte wählen zwischen der sehr gesunden Sorte ohne Zucker oder andere Zusätze. Diese Mischung war auch die Grundsubstanz von den anderen beiden Sorten, nur dass diese mit Rosinen, Fruchtstückchen + Zucker und Geschmack verfeinert waren. Najinja meinte, dass dies ein sehr gesundes Aussi-Frühstuck ist. Da die einfache Variante wirklich etwas langweilig schmeckte, entschied ich mich mehr von den anderen Sorten zu essen. Aso ja, dazu gehört natürlich Milch.                                Da ich um 11:00 zu einer Welcome hour in meiner Uni sein wollte, musste ich kurz nach 9 dann auch das Haus verlassen, damit ich incl. dem 20 Minuten Weg zur Strassenbahn auch rechtzeitig dort bin. Da ich einer der ersten dort war, trudelten die restlichen so nach und nach ein, wärend ich schon mal das Internet an der Uni benutzte. Das witzige ist hierbei, dass es so ein spezielles Funknetzwerk gibt, bei dem die Authentifizierung weltweit funktioniert. Zumindest kam mir der Name Edoram schon von Stralsund bekannt vor, und tatsächlich konnte ich mich mit meinen Zugangsdaten von zu Hause verbinden. Anders als bei der RMIT und der Melbourne University waren in diesem Netz keine Sperren, so dass ich mich zum ersten mal auch mal wieder in meinen Server @home einloggen konnte um nach dem rechten zu sehen. Auch sehr erfreut war ich über die Geschwindigkeit der Leitung... das Leben hier in Australien war wieder einen Schritt näher nach Deutschland gerückt.                                Gegen 11 hatten sich dann so ca. 20 Leute im Raum versammelt. An sich dachte ich, dass es mehr sein müssten, aber für die Größe des Raumes war das auch voll in Ordnung. Also viel Aufregendes ist in der kommenden Stunde nicht passiert. Uns wurden mehr so allgemeine Sachen über die nächste Zeit gesagt. Nach dem ganzen nutzte ich noch den ganzen Nachmittag die schöne Internetverbindung. Um 16 Uhr hatte ich mich mit meinem neuen Mitbewohner Keivan verabredet um weiteres für meinen Einzug abzusprechen. Ja, was Zeiten angeht muss man sich hier wohl nicht 100%ig drauf verlassen. Aber da er ja auch studiert, findet anscheinend auch bei privaten Absprachen das akademische Viertel Anwendung. Der Mietvertrag wurde schnell auf einem Stück Papier verfasst und von den Beteiligten unterschrieben. Bis November habe ich also folgende neue Anschrift:
Daniel Rosenow
11/16 Auburn Grove
VIC 3123, Hawthorn East (Melbourne)
Australia (Australien)
Für alle Google Maps Freunde hier ein Link: Google Maps Das Eigenartige ist hierbei, dass ich in der 11. Wohnung des Hauses Nr. 16 wohne. Dies führte ja bei meinem ersten Besuch schon für Verwirrung. In der Straße muss in den kommenden Tagen irgendwie allgemeine Sperrmüllentsorgung sein. Zumindest lagen an den Straßenrändern überall alle möglichen Sachen rum. Mir fiel sofort ein Bett auf ... also bestehend aus so einer Art Podest und einer passenden Matratze, die einfach darauf gelegt wird. Das Podest war wohl schon etwas beschädigt, aber die Matratze war bis auf ein wenig Dreck noch super. Da mein Zimmer völlig leer ist, dachte ich, dass diese Matratze eine wesentlich bequemere Art zu schlafen ist, als sich von Najinja eine Iso Matte auszuborgen. Also brachte ich die Matratze kurzerhand noch fix in mein neues Zimmer. Danach ging's dann für einen Zwischenstopp noch mal fix in die Stadt. Die Atmosphäre Abends ist natürlich wieder eine ganz andere, so dass es wieder viel neues zu sehen gab. Ich versuchte, einige Orte von gestern wiederzufinden.                                Auf dem Foto hier ist die Flienders Street Station zu sehen. Es ist ein riesiger Bahnhof, der sich vom Aussehen nicht in das Stadtbild integriert. An sich war der Entwurf wohl für eine Stadt in Indien gedacht, aber da ist damals wohl irgendwas schief gelaufen. Auch China Town (eine Straße mit lauter Chinesischen Restaurants) und ein Supermarkt waren meine Ziele. Interessant ist hierbei, dass die Supermärkte meist 24 Stunden geöffnet haben und dass es Kassen gibt, wo man alles völlig selbstständig einscannt, in Tüten verpackt und dann auch bezahlt. Da mich diese Technik faszinierte, wollte ich es heute auch gleich mal ohne Najinja ausprobieren. Gekauft wurde ein wenig Obst und solche Torten aus einer Art festerem Blätterteig, gefüllt mit einer fleischigen festen Soße. Immerhin gab es seit dem Frühstück noch nichts zu essen. Alles funktionierte auch super, bis ich dann meine Kreditkarte zum bezahlen benutzen wollte... nach dem Einlesen der Karte hatte ich die Wahl zwischen 3 Möglichkeiten: CRE, CAS und SAV ... was auch immer das bedeuten sollte. Da ich nun eine längere Zeit völlig hilflos vor dem Ding stand und überlegte, setzte sich das Terminal zurück und der Computer verblieb in einem Zustand, der keine Eingaben mehr zuließ. Ein Angestellter musste den Computer nun reseten und ich benutzte an einem anderen PC nun lieber erst einmal Bargeld. Auf der Rückfahrt zu Najinja fand ich zwar die richtige Strassenbahn, aber die Richtung war doch ein wenig falsch. Das bemerkte ich erst, nachdem mich der Fahrer am Endpunkt zum Aussteigen aufforderte. Dies war nun völlig unerklärlich für mich, da ich mit einer viel längeren Fahrt gerechnet hatte. Nun ja, so gegen 23 Uhr kam ich dann doch gut bei Najinja an.
Daniel on August 1st, 2009
                               Der heutige Samstag begann für mich so gegen 12:30 Uhr mit dem Aufstehen. Ich war überrascht, dass Najinja ohne von mir bemerkt zu werden schon gegen 9 Uhr aufgestanden ist. Nach dem Duschen machte mir Najinja dann einen original thailändischen Tee... ganz schön aufwändig was da alles so rein muß. Die Hauptzutaten sind schon einmal Wasser, Milch, schwarzer Tee und dann noch allerhand Zeugs wie z.B. Sternanis usw.... muss sagen, dass es trotz der ganzen komischen Zutaten doch recht angenehm zu trinken war. Dazu schnappte ich mir dann wieder etwas von dem Müsli-ähnlichem Zeug mit Milch und eine Tageszeitung.                                Nachdem der Tag also relativ entspannt begann, wollten wir wieder los in die Stadt. Da ich ja auch noch keinen Stuhl, Tisch und sonstiges habe, war der Plan einfach mal ein wenig nach solchen Dingen zu schauen. Hierbei kam die Idee, dass ich einfach einen zusammenklappbaren Tisch kaufe, den ich dann später auch auf meiner Rundreise gebrauchen kann. Es is ja blöd, für 4 Monate nen Tisch zu kaufen! So kompliziert hörte sich das Vorhaben an sich gar nicht an, aber nachdem wir alle größeren Geschäfte der Innenstadt abgeklappert hatten, schien es mir doch schon etwas aussichtsloser. Da wo Najinjas Mitbewohnerin einen günstigen Tisch gekauft hatte, gab es so etwas nicht mehr. Nun nahmen wir die Straßenbahn einfach mal Richtung Norden. Vorbei ging es am Queen Victoria Market (dort will ich demnächst unbedingt mal hin), nem Park, ner anderen Uni (Melbourne hat mehr als 15 Uni's) bis zur Sydney Road. Ab da gingen wir dann weiter Richtung Norden, auf der Suche nach Op-Shops (kurz fuer opportunity shop) ist im Grunde genommen nichts anderes als ein Second-Hand Laden. Leider hatte keiner der Läden für uns einen Klapptisch. Trotzdem war die Gegend sehr interessant, auch gibt es dort viele Leute, die mit einem besonderen Stil gekleidet rumlaufen. Diese Gegend soll eine der 3 Hippie Bereiche Melbournes sein, wie Najinja es genannt hat.                                Da es nun allmählich auch schon wieder dunkel wurde (Sonnenuntergang ist jetzt im Winter hier ca. 17:30 Uhr), machten wir uns auf den Weg zurück zu Najinjas Haus. Dabei stießen wir noch eine sehr witzige Werbung, hoch oben an einem Haus. Bei Najinja angekommen holte ich mein Gepäck um dann weiter zu meiner neuen Wohnung zu fahren. Auf dem Weg zur Straßenbahn gab nun das eine Rad meines Trolleys völlig auf, so dass nun die Plastekante langsam durch die Reibung auf der Straße abgetragen wurde. Ich hoffte nur, dass sie dick genug für den Weg zu meiner neuen Wohnung ist. Ich hatte echt keine Lust, den ca. 23 kg schweren Trolley zu tragen. In der Wohnung angekommen, war meine erste Tat natürlich, die Internetverbindung meines Notebooks einzurichten. Jetzt wurde mir auch erst gesagt, dass wir für die nächsten 14 Tage nur 1 GB Traffic übrig haben, da der DSL Tarif erst ab dem 14. August auf 25 GB hochgestuft wird. Nachdem ich mir ein kleines Tool zu meinem Pannel hinzugefügt hatte, welches mir den noch verbleibenden Traffic anzeigt, ging ich dann auch bald schlafen.#
Daniel on August 2nd, 2009
                               Die erste Nacht in meinem neuen Zimmer war ungewohnt kühl, aber in meinem Schlafsack mit etwas mehr Schlafkleidung als von Deutschland gewohnt, ließ es sich schon aushalten. Mir bleibt auch gar nichts anders übrig, da hier meist keine feste Heizung installiert ist. Im Winter stellen sich viele einfach eine Elektroheizung ins Zimmer. Da ich soetwas aber nicht besitze, muß ich halt jetzt die nächsten paar Wochen damit leben, bis die Temperaturen wieder etwas ansteigen. Nachts sind es hier so ca. 10 °C. Aufgewacht bin ich so etwas nach 12 Uhr. Da Mahdi gestern nicht wie eigentlich abgesprochen einen Schlüssel für mich nachgemacht hatte, wollten wir nun beide los, um das nachzuholen. Mir kam das von anfang an komisch vor, weil Sonntags doch ansich alle Geschäfte geschlossen haben außer den Supermärkten, aber nun ja... Wie zu erwarten war, konnten wir den Tag keinen Schlüsseldienst finden, der auch geöffnet hat, aber nun wußte ich wenigstens, wo ich in der Nähe zum Einkaufen hinfahren kann.                                Nachmittags wurde ich dann unerwarteter Weise von Mahdi zum Essen eingeladen... es war auch gerade noch nen anderer Kumpel zu Besuch. Es war interessant, ein paar Informationen direkt aus dem Iran zu erhalten, die man sonst nicht so in den Nachrichten erfährt. Sie meinen, dass ansich nur 40% der Bevölkerung die extrem religiöse Regierung unterstützt. Alle anderen, die sich dagegen wehren, werden mit diversen Methoden zum Schweigen gebracht. Meine anfänglichen Vorbehalte gegen Mahdi haben sich nun eigentlich aufgelöst. Mahdi ist im Gegensatz zu Keivan ein sehr lustiger Mitbewoher, der öfters mal für einen Spass zu haben ist.                                Nun wollte ich mich mal endlich zur Swinburne-Uni-Bibliothek aufmachen...Das schlimme ist, dass wir die nächsten 14 Tage nur 1 GB Internet-Traffic verbrauchen dürfen. Danach wird die Geschwindigkeit auf 8 kb/s reduziert. Und die letzte Nacht muß ich davon schon 300 MB benutzt haben. Echt grausam, wenn man sowas gar nicht gewöhnt ist! Unterwegs wurde ich dann aber von dem jetzt noch vermehrt am Straßenrand stehenden Sperrmüll aufgehalten. Es macht für mich einfach keinen Sinn, für die 4 Monate jetzt weiß ich was für Möbel zu kaufen. Da ich ja noch kein Wohnungsschlüssel besitze, überlistete ich die Haustür durch einen kleinen Trick, so dass sie ohne Schlüssel aufging. So kann ich nun mehrfach umhergehen und nützliches Zeugs in das Treppenhaus stellen.                                Gefunden hab ich z.B. ein Sessel, ein Bürostuhl, und eine noch viel bessere Matraze wie am Vortag. Die heutige ist noch einmal ein paar cm länger und auch etwas breiter, so dass meine Füße nun komplett raufpassen, ohne dass ich in der Babystellung (mit angewinkelten Beinen) schlafen muß. Desweiteren habe ich noch einen schönen Tisch gefunden, der sehr groß und stabil ist. Nur die Fächer an der Seite sind nicht mehr dabei. Und als exklusive Zugabe gab es noch einen Koffer mit exellent funktionierenden Rollen (anders wie bei meinem ausgemusterten Modell). Der Haken ist ansich nur, dass der Koffer etwas kleiner als mein alter ist. Daher dient er jetzt ersteinmal als Schrankersatz und zum Transportieren der Schmutzwäsche zum Waschsallon. Wenig später sind dann auch meine Mitbewohner wieder zu Hause, so dass ich meine Funde stolz präsentieren kann... nun ja, die Matraze is super, und auch der Bürostuhl wurde angenommen. Das Problem ist, was mit dem Zeugs nach meinem Auszug passieren soll. Die Bedenken sind, dass sich die Nachmieter evt doch nicht so über einen halbvollständigen Tisch oder einen einzelnen Sessel freuen... und Sperrmüll ist nur 2x im Jahr. Nun ja, so bleibt mir nun ein Stuhl und die tolle Matratze.                                Als wir dann alle wieder mal in der Küche sitzen, untersucht Mahdi meinen MP3 Player ein wenig. Ich soll ihm mal ein wenig deutsche Musik zeigen. Die nächsten 20 Minuten ist er also nicht mehr für uns ansprechbar ;-) Doch, gefällt mir ganz gut hier in der Wohnung. Ursprünglich wollte ich ja mal in nem Auto leben die Zeit und dann immer im Schwimmbad oder so Duschen und Baden... na mal schaun, vielleicht mach ich das mal gegen Ende des Semesters. Erst einmal schauen, wie das dann mit unserem Urlaub so wird, also ob wir ein Auto mieten oder kaufen...
Daniel on August 3rd, 2009
                                                              Heute ging nun der Ernst des Lebens los, naja nicht ganz. Diese Woche geht es ersteinmal ganz sachte mit einer Einführungswoche los. Also das bedeutet, dass wir ansich Montag allgemeine Einführungen haben und dann am Donnerstag einen speziellen Einführungstag hier für unseren Campus in Hawthorn. Dienstag gibts ne kostenlose Fahrt zum Strand und Freitag ist ein Ausflug zum Zoo geplant, damit alle gleich einmal die Pflicht (ein Foto mit einem Känguru nach Hause zu schicken) erfüllen können.                                Mein Tag beginnt also um 9 Uhr in einem der größten Hörsäle (max. 200 Studenten) der Uni... das ist ansich nicht so doll, aber für uns 150 Austauschstudenten reicht es völlig aus.  Wie wir in der Veranstaltung mitbekommen, kommen 50 von uns also über 1/3 aus Deutschland. Hinzu kommt noch, dass ich nun auch schon 2 kenne, die aus Schweden oder den Niederlanden kommen, aber ansich auch Deutsche sind und nur im Ausland studieren. Die gefühlte Anzahl liegt sogar bei 50%, da man es echt schwer hat, der deutschen Sprache zu entkommen! Es ist auch wirklich schwer Englisch zu sprechen, obwohl alle in der Runde die eigene Muttersprache beherschen. Es gelingt mir den heutigen Tag auch nur teilweise...                                Nach den ganzen Einführungsveranstaltungen zu allgemeinen Themen wie Krankenversicherung, Studium, geistiges Eigentum, ... fahren wir alle gemeinsam in die City, um noch ein bis zwei Bier zu trinken.                                Zurück in meiner WG fang ich dann auch fix mit dem kochen an, da ich mich gleich mal für das Essen gestern                                revangieren möchte.  Auf dem Plan stehen Bouletten mit Mischgemüse und Kartoffeln, ein doch wie ich finde ziemlich deutsches Essen. Erschöpf gehts ab in meinen Schlafsack. Da es aber doch noch so viele Sachen im Internet zu tun gibt, wird es mit dem Schlafen doch erst sehr spät was. Aber zum Glück beginnt der Ausflug morgen erst um 14:30 Uhr.
Daniel on August 4th, 2009
                               Mein Tag begann heute gegen 13 Uhr mit einem ausgiebigen Frühstück. Seit ich hier in Australien bin, habe ich meine Frühstücksgewohnheiten von Deutschland (gar nix essen) um 180 Grad geändert. Ich kann mir gerade kein gesünderes Frühstück hier in Australien vorstellen. Also man nehme eine Banane, zwei Erdbeeren + ne Kiwi, macht daraus sehr kleine Stückchen und streut dann auf dem Teller etwas Zucker drüber. Als nächstes kommt eine ordentliche Portion Rousinen drüber und dazu ein paar von diesen eigenartigen Müsli Keksen. Alleine schmecken die echt nicht gut... völlig staubig, ohne tollen Geschmack ... aber mit all den tollen Früchten und ausreichend Milch schmeckt es super! Man muß nur aufpassen, dass die Müsli-Kekse nicht zu doll aufweichen, dann is es ähnlich wie ne Haferschleimpampe. Als Nachtisch dann noch ne Orange oder nen Apfel, und ich bin bis zum Mittag (ups is ja schon Mittags...) naja, dann bis zum Nachmittag / Abend gut versorgt. Dazu schau ich dann im Fernsehen irgendwelche dummen Sendungen, ist aber akzeptabel, weil alles auf englisch ist. Das motiviert mich dann sogar, die Werbung interessiert zu verfolgen :-)                                Um 14:30 Uhr bin ich dann pünktlich am Treffpunkt um gemeinsam mit den anderen Austauschstudenten und den 2 Jungs von http://therealexperience.com.au/ zum St. Kilda Beach zu fahren. Die beiden sind ehemalige Studenten, die nun ihr eigenes Business gestartet haben. Als Beispiel veranstalten sie für uns Austausstudenten alle möglichen Ausflüge und Reisen. Ich denke mal, dass der heutige kostenlose Ausflug zum Strand auch gleich als eine Art Werbung für ihr Geschäft gedacht ist. Aber warum nicht, is ne tolle Sache!                                Das Wetter heute in Melbourne ist so April mäßig. Man sagt auch, dass Melbourne die Stadt der vier Jahreszeiten ist. Am Strand angekommen, genießen erst einmal alle den Anblick, einer löst ne Wette ein, indem er Baden geht. Die Wassertemperatur ist in dieser Jahreszeit gerade auf dem Tiefpunkt und liegt etwa bei 14 Grad. Ich habs auch mal bis zu den Knien getestet. Nachdem wir uns vor einem kurzen Schauer                                unter Bäumen verstecken mussten, hatten wir viel Spass mit Volleyball und Kricket. Nach einer knappen Stunde versaute uns aber wieder ein anhaltender Schauer den Spass, so dass wir das ganze abbrechen mußten. Zur Stärkung ging es dann in ein nettes Restaurant am Strand, wo wir für 10$ ein leckeres Essen und in der Happyhour Bier für 2$ kaufen konnten.                                Gegen 8 Uhr ging es dann in einen Club, in dem Live-Bands spielen sollten. Meine Müdigkeit war ansich schon wieder auf einem Level, der es mir sofort erlaubt hätte einzuschlafen, aber man kann sich ja nicht jeden Abend vor gemeinsamen Aktivitäten drücken, und Live-Musik klingt auf jeden Fall spannend, also entschloss ich mich, wenigstens mal zum Anschauen hinzugehen. Die erste Band bestand aus einer Frau mit Gitarre, die Musik war ansich ganz hübsch, aber für meine Stimmung nicht gerade förderlich.                                Da ich aber auch schon ein Schlagzeug auf der Bühne entdeckt hatte, entschied ich mich für ausdauerndes warten auf schnellere Musik. Dies wurde dann auch belohnt. Wir tranken ein paar Bier, irgendwie kam ich dann noch mit einem Australier aus Brisbane ins Gespräch. War ganz witzig, er bot mir auch an, ihn später mal zu besuchen. Mal schaun, ob das klappt... Ansonsten hab ich auch noch ein paar Handynummern mit anderen Study Abroad Studenten getauscht. Besonders gut versteh ich mich mit Daniel (der auch Dreads hat) und Jakob.                                Sie kommen zwar auch aus Deutschland, aber das Englisch reden klappt mit Jakob ganz gut. Wir haben festgestellt, dass es ansich auch Vorteile hat, denn wenn man wirklich mal eine Vokabel nicht weiß, kann man sich ja gegenseitig helfen. Da hier in Melbourne die öffentlichen Verkehrsmittel so gegen 1-2 Uhr aufhören zu fahren, verließen Jakob und ich als eine der letzten von uns den Club gegen 1 Uhr.
Daniel on August 6th, 2009
Ja, gestern war glaub ich der erste Tag, an dem ich keinen Eintrag geschrieben habe, denke das wird künftig häufiger vorkommen. Ansich ist auch nicht sonderlich viel aufregendes passiert. Hab den Tag mehr oder weniger am Computer verbracht.                                Heute war nun wieder etwas an der Uni los. Es gab Führungen durch die Bibliothek, kostenloses Mittagessen und nach den Veranstaltungen am Nachmittag (also so ab 17 Uhr) gab es Freigetränke in der Hawthorn Bar, einem Studentenclub hier 2 Minuten neben dem Campus. Nachdem wir mitbekommen haben, dass die Freigetränke wohl nur noch 10 Minuten verfügbar sind, mußte natürlich gehortet werden (bei den Preisen hier...).  Da wir ja schon gegen 5 Uhr da waren, fühlte ich mich so gegen 22 Uhr, als wenn es 3 Uhr morgens wäre.                                Das ist echt ein Vorteil, dass man nicht bis früh am Morgen auf Parties bleibt, wenn sie schon so früh beginnen. Dann ist man nächsten morgen wieder fit und ausgeschlafen. Zum schlafengehen war es dann aber doch noch zu früh für mich, so dass ich dann noch in die Bibo bin, um das gute Internet zu nutzen. Hatte mir den Tag über gleich mal eine Zugangskarte für die Nacht organisiert, so dass ich nun unabhängig immer rein komme. (Ok, Nachts nur in einen speziellen Bereich der Bibliothek, in dem viele Rechnerarbeitsplätze sind)
Daniel on August 7th, 2009
                               Heute ist wieder einmal ein freier Tag für mich. Die meisten anderen sind heute mit zu einem von der Uni organisierten Ausflug gefahren. Da mir die 60 Euro für einen Zoobesuch nun aber doch etwas zu viel sind (muß ja noch etwas sparen, bis ich Bafög bekomme) und ich so was dann ja auch noch zusammen mit Netti machen kann, entschied ich mich, heute meinen eigenen Ausflug zu starten. Das Wetter war super, so dass ich dann am Nachmittag die Stadt mal ein wenig mit dem Fahrrad erkunden wollte. Hab ich mich eigentlich schon mal über den super hässlichen Helm aufgeregt? Hier in Australien is es bei strenger Strafe untersagt, ohne Fahrradhelm zu fahren. Glaub man ist da mit 200 AUD Strafe gut bedient, da das sogar stärker als Schwarzfahren geahndet wird. Zu meiner Fahrradausstattung gehört auch noch mein MP3 Player. Musik ist echt was schönes. Tina hatte mir kurz vor der Abreise noch ne CD mit 140 Titeln geschenkt. Der Titel dieser CD ist "Nichts Gewöhnliches", seit heute hab ich diese CD aber zu meinem persönlichen Melbourne Soundtrack gemacht. Ist echt nen schöner Mix... vielen Dank noch ma Tina!!!                                Also mein Ziel ist es, einmal um die Stadt zu fahren. Das hört sich erst einmal schrecklich an. Aber die eigentliche City hier hat nur einen sehr geringen Durchmesser. Wenn man so um die 90% aller Hochhäuser einschließen möchte, dann fährt man ein Viereck mit einem Umfang von 6 km. Dazu dann noch 7 km um in die Stadt zu kommen und zurück sind wir bei einer kleinen gemütlichen Tagestour von 20 km. Durch die Tour mit dem Fahrrad, sieht man nun schon viel besser durch, als wenn man sich immer nur mit der S- und U-Bahn fortbewegt. Das nächste mal werde ich dann mit dem Fahrrad Kreuz und Quer durch die Innenstadt fahren, danach sollte ich alle wichtigen Punkte so mit dem Fahrrad erreichen können, ohne eine Karte zu benutzen.                                Auf dem Rückweg kam ich dann noch an nem Getränkeladen vorbei... mit 1000 Weinsorten in allen Preisklassen. Nach längerem suchen in dem riesigen Angebot, fand ich dann auch Havanna Rum. Ich glaub, auf mein Lieblingsgetränk Cuba Libre muß ich wohl hier während des Australienaufenthaltes doch verzichten... es sei den, Netti bringt im Januar mal 1-2 Flaschen mit... ;-) Für 35 AUD (20 Euro) bekommt man hier gerade mal den Havanna in den weißen Flaschen (nur kurz in Eichenfässern gereift, nicht wie der normale 3 Jahre) ... na mal schaun, falls es mal etwas zu feiern gibt evt. Für 3,50 $ kann man hier eine 0,3l Flasche Becks kaufen, auch das überschreitet mein Budget ein wenig... so dass ich mich für die günstigste Rotweinsorte entscheide (2,90 $).                                Auf dem weiteren Rückweg stehe ich auf einmal vor einer Weggabelung, an die ich mich von der Hinfahrt nicht erinnern kann. Intuitiv entscheide ich mich für die falsche Strecke. Nachdem mir nach 10 Minuten Fahrt immer noch nichts bekannt vorkommt, wird mir klar, dass ich vorher doch lieber die rechte Straße hätte nehmen sollen. Zu meinem Glück entdecke ich auf einmal in weiter Ferne die 2 Kräne der Swinburne-Uni Baustelle. Ich bin froh, dass ich jetzt ne genaue Richtung habe, in die ich fahren muss und komme dann auch problemlos wieder zu Hause an, ohne den Weg erst wieder zurückfahren zu müssen.
Daniel on August 8th, 2009
                               Ich verabredete mich am heutigen Samstag schon zu um 13:30 Uhr mit Najinja, um einen Stadtausflug zum Queen Victoria Market zu unternehmen. Treffpunkt war die große Taschenuhr im Melbourne Central (Einkaufszentrum). Irgendwie war sie mir zuvor noch nicht aufgefallen, aber als ich sie dann sah, bestand kein Zweifel mehr daran, an der richtigen Stelle zu sein. Beim Warten wurde ich auf einmal von nem Mädel angesprochen, die versuchte, mich für ein kostenloses Energiesparprogramm zu gewinnen. Najinja hatte schon einmal einen Tag für eine Firma gearbeitet, die von Tür zu Tür geht, und versucht in den Häusern die normalen Glühbirnen gegen Energiesparlampen auszutauschen. In Australien werden normale Glühbirnen ja schon so gut wie nicht mehr verkauft. Irgendwie ist das gesetzlich verboten, da die Regierung so etwas für die Umwelt tun möchte. Kostenloses Energiesparlampen                               Für die Hausbesitzer ist dieser Service völlig kostenlos, da irgendwelche Firmen für diesen Zweck viel Geld sponsoren. Die Personen, die von Tür zu Tür laufen (meist total unter bezahlte Inder) haben es sehr schwer, jemanden zu einem Wechsel zu bewegen, da diesen Leuten meist nicht so vertraut wird, so dass man sie nicht in die Wohnungen lässt. Des weiteren muss man dann am Ende eine Art Quittung unterschreiben, was dann alles zusammen für die meisten viel zu Kurios wirkt. Was also auf den ersten Blick wie ein einfacher Job aussieht, ist in Wirklichkeit ziemlich ineffektiv und mühevoll, da man pro getauschter Glühbirne nur so ca. 1$ bekommt und man in einer Stunde nur wenig Freiwillige findet, die mitmachen wollen. Aus diesem Grund finde ich die Idee eines Info - Standes schon besser, wo sich Leute für dieses Programm anmelden können. Aber auch hier fand sich während meiner Wartezeit kein Interessierter.                                Als erstes nutzten wir kurz die kostenlose, historische City Cycle Straßenbahn. Man kann damit einmal komplett um das Zentrum fahren und bekommt per Lautsprecher noch alle möglichen Touri Infos mitgeteilt. Das Essen hier in Australien ist preislich ähnlich wie in Deutschland. Fleisch ist generell teurer, dafür spart man z.B. wieder etwas beim Obst. Alles in allem gebe ich hier aber schon etwas mehr für's Essen aus. Wenn man günstig einkaufen will, sollte man einen der Märkte besuchen. Der wohl bekanteste davon ist der Queen Victoria Markt etwas nördlich in der City.                                Hier gibt es alles mögliche zu kaufen... wir beginnen in einer Halle, wo "Organic Food" also Bioprodukte verkauft werden. Die Preise sind schon noch etwas teurer, als in den normalen Geschäften. Weiter gehts bei den ganzen normalen Obst und Gemüsehändlern, wo einer lauter als der nächste Schreit... naja, zumindest gibt es da so ein paar, die man überall hört ;-) . Hier kann man auf jeden Fall gute Schnäpchen machen. Nun erreichen wir langsam das Ende der ersten Halle, wo es neben vielen Weinen auch lebende Tiere (Hühner, Gänse, ...) gibt. Die nächste Halle beinhaltet alle möglichen Souvenire und anderen Kram. Wenn ich nur Bumerang werfen könnte, so dass die Dinger auch zurückkommen. Naja, hier ist eh kein Platz dafür. Da mein Koffer ja kaputt ist, find ich es natürlich super, dass es hier auch echt günstige Angebote gibt. Denke, ich kauf mir irgendwann noch einen riesigen Koffer,                                so dass ich die 30 kg Gepäck bei Emirates auch ausnutzen kann :-) Nachdem dann irgendwann doch eine Halle der nächsten ähnelt, begeben wir uns in den Fleisch und Fischteil des Victoria Marktes. Also irgendwie is es schon ein wenig eklig, wenn überall rings um dich herum Fleisch hängt, liegt usw... der Fischbereich mit dem doch etwas stärkeren Geruch ist auch nicht viel besser. Schon wieder besser gefällt mir der Bereich mit Backwaren. Mit einer Tüte Bio-Äpfeln verlassen wir den Markt. Ich kann aber keine Äpfel mehr vertragen, hab die letzten Tage so viel Obst gegessen, dass meine Zähne von der Fruchtsäure schon total angegriffen sind. Bananen sind jetzt gerade das einzig essbare Obst.                                Wir gehen weiter zu Fuß durch die Stadt. Unser Ziel ist das Szene Viertel Fitzroy. Najinja sagt dazu auch Hipi Viertel. Und es stimmt, hier gibt es viele Bars, Kneipen, witzige und kuriose Shops. Wir finden z.B. einen Buchladen, wo es ausschließlich eigenartige, komische, krasse ... naja halt eben unnormale Bücher gibt, die man sonst nirgends finden würde. Ein Buch ist z.B. über Japanische Erfindungen, die nicht wirklich den Durchbruch geschafft haben. Hier auf dem Bild z.B. eine Art Krücke für den Kopf, damit man in der S-Bahn während der Fahrt im stehen schlafen kann :-) In einem anderen Geschäft hab ich vom Typ her genau so eine Strickjacke gefunden, wie ich hier für Australien von Netti ausgeborgt bekommen habe. Ist echt meine Lieblingsjacke, find die so toll und hab echt schon überlegt, ob ich mir nich auch mal ne ganz eigene kaufe.                                Zum Abschluß des Tagen  stand dann noch ein Besuch im ALDI an, um die Essensversorgung für den Abend sicherzustellen. ALDI ist hier in Australien im Vergleich zu den anderen Supermärkten extrem günstig. Es gibt aber leider nur ganz wenige davon und hier ist auch nicht so viel Konkurrenz wie in Deutschland, wo man zwischen 5 - 10  Discountern wählen kann. Neben den kleinen meist ausländischen Einkaufsläden gibt es sonst nur 3-4 große Anbieter wie z.B. Real in Deutschland.
Daniel on August 11th, 2009
                               Ja, seit gestern (Montag) beginnt nun auch hier der Erst des Lebens... das heißt, meine richtigen Vorlesungen starten. Mittags sind auf dem Gelände immer irgendwelche besonderen Sachen... z.B. free food und Musik... echt interessant. Denke aber, dass es so was hier nur in der ersten Woche geben wird. Wir Auslandsstudenten können wählen, ob wir an 3 oder 4 Kursen teilnehmen möchten. Da ich die 8500$ Studiengebühren nun auch wenigstens voll nutzen will, habe ich erst einmal 4 Kurse gewählt. Mein Plan sieht also folgendermaßen aus:
  • Mo 14:30 - 16:30: Vorlesung "Organisations and Management"
  • Mo 16:30 - 17:30: Tutorium "Organisations and Management"
  • Mo 18:30 - 21:30: Vorlesung "Marketing Fundamentals and Practices"
  • Di 12:30 - 13:30: Vorlesung "Accounting for Managers"
  • Di 13:30 - 15:30: Tutorium "Accounting for Managers"
  • Fr 9:30 - 11:30: Vorlesung "Australia in a global Context"
  • Fr 11:30 - 12:30: Tutorium "Australia in a global Context"
Ich hab also alle 3 wichtigen Fächer an 2 Tagen, wobei Montags immer mein bösester Tag ist. Bisher muß ich sagen, dass ich mit der Sprache in den Vorlesungen einiger Maßen klar komme. Ich hab immer meinen Laptop dabei, um Wörter, die ich nicht verstehe, sofort zu übersetzen. Das klappt dann meist auch ganz gut. Nur einige Wörter gebe ich in einer Vorlesung bestimmt 3-4 mal ein und ärgere mich jedes mal, dass ich die Bedeutung wieder vergessen habe. Also der bisher größte Unterschied zu den Vorlesungen in Deutschland ist, dass sich die Note hier aus mehreren kleineren Komponenten zusammensetzt.                                So muss man in jedem Fach mindestens ein Essay  mit 1000-2000 Wörtern verfassen. Oh man, dass wird bestimmt noch ganz schön schwierig. Die Accounting-Professorin hier auf dem Foto ist bisher die einzige, die mir etwas unsympathisch ist an der Uni. Alle anderen machen einen sehr freundlichen aufgeschlossenen Eindruck. Generell sind auch alle hier viel lockerer. Die Professoren spricht man einfach mit ihrem Vornamen ohne irgendwelche Titel an, in Deutschland fast undenkbar. Abends treffen wir uns dann in Daniel's Wohnung, um noch bissel Wein zu trinken, bevor wir dann in den Studentenclub gehen. Das UniLodge befindet sich direkt auf dem Campus Gelände und ist so eine Art Studentenwohnheim.                                Daniel hat sich gleich nach seiner Ankunft ein Zimmer im UniLodge gemietet, da er wohl keine Lust auf langes Suchen hatte. Für ein 10qm großes ungemütliches Zimmer in einer 5er WG direkt neben den Bahnschienen bezahlt man hier so 230$ die Woche. Das ist echt eine Frechheit. Dazu kommt noch, dass man den Vertrag bis Dezember abschließen muss, obwohl die meisten ja schon Ende November verschwinden. Dazu noch eine Kaution von 1000$... also im Vergleich dazu hab ich mit meiner Wohnung echt ein Schnäppchen gemacht. Bei meiner Ankunft musste ich leider feststellen, dass die 6 anderen Gäste ebenfalls aus Deutschland kommen. . Oh man, so ein Mist, dann wird das ja wieder nichts mit dem Englisch üben.                                Alkohol ist hier ja generell ganz schön teuer. Eine Ausnahme sind solche 4 Liter Wein Packungen, die es für 10$ gibt. Also haben wir davon nun 2 unterschiedliche Sorten gekauft. Ansich ganz ok, seltsam ist nur, dass auf der Zutatenliste steht, dass auch Fisch oder Ei enthalten sein kann. Ob die die gleichen Maschienen für die Fischstäbchenherstellung nutzen??? Jedenfalls schmeckt man davon nichts. Für unterwegs füllen wir noch etwas Weiswein in eine Sprite Flasche, um in der zu erwartenden Warteschlange noch etwas trinken zu können. Dagegen hatten die Türsteher aber irgendwie etwas, sie meinten, wir sollten das mal schnell wegschmeißen. Damit konnte ich nun überhaupt nicht leben, was für eine Verschwendung.                                Also brachte ich die Flasche in einem Busch in Sicherheit. Nach ein paar weiteren Minuten des Wartens erreichten wir dann auch endlich den Einlass. Ich war völlig überrascht, dass man mich nicht reinlassen wollte. Die Türsteher meinten, ich sei zu betrunken... krass. Da war nichts zu machen, ich hätte die Flasche also doch lieber wegschmeißen sollen, als sie zu verstecken. Nun ja, also ging es dann zurück nach Hause. Mein erstes mal, dass man mich nicht reingelassen hat. Sowas kennt man ja von Stralsund überhaupt nicht, wo man froh über jeden Gast ist... ;-)
Daniel on August 12th, 2009
Meine Tagesaufgabe am heutigen Mittwoch ist es, eine Consession Card zu erhalten und einen Tisch zu kaufen. Mit der Consession Card ist es möglich, Tickets für die öffentlichen Verkehrsmittel mit 50% Ermäßigung zu kaufen. Um die Karte zu erhalten, muss man einen Antrag mit 2 Passbildern von der Uni abstempeln lassen.                                (Ich hatte zum Glück noch 2 hässliche Reisepassbilder mitgenommen) Ausländische Studenten benötigen zusätzlich noch einen besonderen Zettel. Es ist ziemlich ungerecht, dass study abroad Studenten (die ja schon die vollen Studiengebühren von 8500$ bezahlen) diesen Zettel nicht bekommen. Es hat sich aber herumgesprochen, dass nicht alle Bahnstationen so genau Bescheid wissen. Wenn man also hartnäckig von Station zu Station fährt, klappt es irgendwann, dass man die Consession Card auch ohne den Zettel erhält. Ich fahre also ein paar Stationen weiter und habe gleich beim ersten Versuch Glück. Ist echt krass, andere probieren es nen ganzen Tag, suchen wochenlang nach Wohnungen und bei mir klappt das alles sofort.                                Also geht's weiter in die Innenstadt, wo ich letzten Samstag mit Najinja schon mal einen Tisch gesehen hatte. Wir waren in einem Campingladen, wo so ein Alu Tisch von 90 auf 70$ reduziert angeboten wurde. Da es ja doch ein nicht unerheblicher Preis ist, wollte ich mir das erst noch mal überlegen, aber ich denke mir bleibt nichts anderes übrig. Da die Tasche für den Tisch etwas eingerissen war, konnte ich den Preis noch um 10$ runter handeln. Das ist dann schon ok, da ich den Tisch später ja auch beim Reisen gebrauchen kann.                                Da Najinja auch gerade in der Stadt war, wollt ich mich kurz mit ihr treffen, um von meinen Erfolgen zu berichten. Irgendwie erzählte sie mir von nem Spiel, bei dem man eine Plastikscheibe in nen Tor schießen muss. Da ich davon noch überhaupt nix gehört hatte, entschieden wir uns kurzerhand für ein kleines Match. Ich hatte natürlich gegen Najinja keine wirkliche Chance, schlug mich aber mit einer Punktezahl von 7:3, 6:4 und 7:3 ganz wacker. Die recht dünne Plastikscheibe schwebt reibungslos auf einem Luftkissen, da überall auf der Spielfläche kleine Löcher sind, aus denen etwas Luft strömt. So erfordert das Spiel ziemlich schnelle Reaktionen, wenn die Scheibe über das Spielfeld flitzt und Najinja versucht über die Banden ein Tore zu machen.                                Der Abend endete dann zusammen mit Max und Daniel in ner kleinen Bar. Dort wurde so eine Art Table Quiz gespielt. Zum Glück entschieden wir uns dafür, lieber nicht mitzumachen. Wir hätten kaum eine der ganzen Fragen beantworten können.
Daniel on August 13th, 2009
                               Heute wollte ich doch endlich mal testen, wie denn das Freibad hier in der Nähe so ist. Wir Swinburne Studenten dürfen es kostenlos benutzen. Und nebenbei ist ein wenig Fitness auch gar nicht mal so schlecht. In Stralsund bin ich mit Robert auch öfters morgens zum Sund gefahren, um ein paar Meter zu schwimmen. Hier werde ich dann wohl eher Abends hinfahren, ist viel gemütlicher. Das Wasser hat eine angenehme Temperatur von 27 Grad. Das Becken ist in 8 50 Meter lange Bahnen aufgeteilt , so dass an sich immer genügend freie Bahnen vorhanden sein sollten. Angestachelt von Daniel entscheide ich mich auch, heute 10 Bahnen zu schwimmen. Da ich das an sich gar nicht mehr gewöhnt bin, war ich letztendlich auch froh, als ich meine 500 Meter geschafft hatte. Man kann sich ja langsam steigern. Zu dem ganzen Komplex gehört auch noch ein Fitnessstudio, ne Turnhalle und Squash-Courts.                                Allerdings dürfen wir nur die Schwimmhalle benutzen. Ich hab mich besonders über die Sauna gefreut, wo es so ausschaut, als wenn wir da auch einfach so rein können. Beim nächsten mal werd ich das einfach mal testen. Aso, mein Tisch hat sich den einen Tag schon gut in meinem Zimmer eingelebt.   Nun kann ich zum Arbeiten auch mal zu Hause bleiben, so dass ich nicht immer in die Bibo fahren muß und mein riesiges Zimmer auch mal ein wenig genutzt werden kann.                                Abends ging es dann zu meiner ersten Hauseinweihungsparty. Irgendwie hatte ich schon gleich am 2. Tag nach meiner Ankunft eine Party verpasst, aber da kannte ich ja auch noch niemanden. Der Gastgeber Mano ist zwar auch ein Deutscher, aber er wohnt mit Leuten aus aller Welt zusammen, so dass ich Hoffnungen habe, heut mal an einem mehr internationalen Abend teilzunehmen. Die üblichen verdächtigen waren alle wieder anwesend, aber ich konnte den Abend meine Englischsprechquote schon mal auf 50% erhöhen. Ansonsten haben wir von einem ehemaligen Backpacker ein paar Tipps zum Thema Autokauf bekommen.                                Die öffentlichen Verkehrsmittel hören nach Mitternacht so nach und nach auf zu fahren, so dass wir die Party gegen 1 Uhr verlassen müssen. War nen schöner Abend, mit übberschaubar vielen Gästen in einem tollen Haus. Besonders die sehr hohen Zimmer haben mir gut gefallen. Nun ja, preislich ist es dort auch etwas teurer als ich für meine Wohnung bezahle, von daher bin ich immer noch ganz zufrieden mit meiner Wahl.
Daniel on August 14th, 2009
                                                              Mein Tag begann heute mit einem Workshop zum Thema Jobsuche. Desweiteren hatte ich noch ne interessant klingendes Gruppe gefunden, die sich immer Freitags gegen 15 Uhr zum Kaffee trifft. Beim "Culturally and Linguistically Diverse" (CALD) Programm trifft man sich mit Leuten aus aller Welt, die sich einfach näher kennen lernen wollen, ihre Englischkenntnisse verbessern und zusammen irgendwelche Sachen unternehmen usw... Gefördert wird das ganze von der Swinburne Universität. So sitzen dann so ca 6 ausländische Studenten und ein paar Mitarbeiterinnen vom Studentenservice in lockerer Runde, trinken Kaffee oder Tee und erzählen so über dies oder das. Für nächsten Freitag ist ein Ausflug in die Stadt geplant, mit anschließendem Besuch eines vegetarischen Bio-Restaurants. Das beste ist, dass wir wohl nur 3$ dafür bezahlen müssen. Hört sich super an, so dass ich mir das schon mal fest in meinem Kalender eintrage.                                Danach ist für uns internationale Studenten ein Besuch eines Australischen Footy Spiels geplant. Treff ist gegen 16 Uhr im Hawthorn Studentenclub. Footy, also Australischer Football ist hier neben Cricket ungefähr das, was in Deutschland der Fußball ist. Die meisten Australier sind begeisterte Fans, und allein in Melbourne gibt es mehrere Mannschaften. Heute spielt die Mannschaft meines Stadtteils Hawthorn gegen Adelaide. Bis Spielbeginn 19:30 Uhr haben wir also noch etwas Zeit, um bei ein zwei Bier ein wenig zu quatschen.                                Anscheinend sollen die Plätze genau hinter dem Tor die besten sein, so sitzen wir genau am Ort des Geschehens. Das Spiel ist in 4 Teile aufgeteilt, gespielt wird der ovale Ball entweder mit dem Fuß, oder durch Boxen des Balls. Footy ist ein Vollkontakt-Spiel, der ballbesitzende Spieler darf attackiert werden. Das Tor besteht aus 2 hohen Stangen, der Ball kann in beliebiger Höhe die Linie zwischen den Pfosten überqueren. Deshalb gibt es auch keinen Torwart. Es gibt auch noch einen Bereich neben dem Tor, hier gibt es anstatt von 6 Punkten nur einen Trostpunkt.                                Also da es ja gerade Winter ist, wird mir durch das Rumsitzen im laufe der 2 Stunden doch etwas kalt. Ich bin ja auch kein richtiger Fußball Fan, von daher ist auch Footy nicht wirklich das, wofür ich mich begeistern kann. Trotzdem war es mal super dabei gewesen zu sein. Super ist auch, wenn man halt mit einer so großen Gruppe zusammen hingeht. Leider hat das von uns favorisierte Team verloren, obwohl es nach der ersten Pause noch Haushoch geführt hatte... ja so kann es gehen. Da ich hier von Australien noch Nettis Internet reparieren wollte, ging ich nicht noch mit den anderen in die Stadt. all_aug09_213
Daniel on August 15th, 2009
                               Heut ist mal wieder ein schön sonniger Tag. In Deutschland würde man dazu schon richtig Frühling sagen, aber hier ist ja noch offiziell Winter. Na mal schaun, wie das so wird, wenn hier der Sommer anbricht. Najinja hat mir irgendwie ne Nachricht geschrieben, ob ich nich bissel Waschpulver von ihr haben will. Da meine Wäschevorräte nun wirklich fast aufgebraucht sind, halt ich das für gar keine so schlechte Idee. Treff ist am Südkreutz der Innenstadt. Die Gegend kenn ich eh noch nicht so gut, also dann los.                                Da ich etwas eher am Treffpunkt ankomme, habe ich noch gut Zeit, um die Sonne und den tollen Ausblick ein wenig zu genießen. Najinja hat meine Nachricht wohl erst etwas zu spät erhalten, so dass sie mir nix mitgebracht hat. Egal, kann ja auch nicht so teuer sein, sich selbst ne kleine Packung zu kaufen. Da sie noch nichts gegessen hatte, gibt's nun auf der Brücke erstmal Mittag. Hinterher ging ich noch in einen Outlet Fabrikverkauf ganz in der Nähe, also eine Halle, in der ganz viele Klamottenläden Sachen relativ günstig anbieten. Zusätzlich ist hier gerade auch noch Winterschlussverkauf.                                 Da ich aber bis zum Erhalt des Bafögs noch etwas sparsam leben sollte und ich an sich auch alles nötige besitze, bleibt es bei einem kurzen Besuch. Auf dem Rückweg sehe ich ein paar Iraner, die für Demokratie im Iran demonstrieren. Ich halte an, da mir mein Mitbewohner ja vorher auch schon von etwas von den Problemen dort berichtet hatte. Alle, die Widerstand gegen das derzeitige System leisten, müssen mit großen Problemen bis hin zum Tod rechnen. Die Bilder sehen schon etwas grausam aus, man kann echt froh sein, in einem besseren Land zu leben, in dem es nicht solche Probleme gibt.

                               Auf dem Rückweg zeigt sich mal wieder, welche enormen Vorteile doch ein Fahrrad hat. Es herscht gerade der totale Berufsverkehr, so dass ich locker alle Autos überholen kann.
Daniel on August 16th, 2009
                               Am heutigen Sonntag haben alle Universitäten einen Tag der offenen Tür. Da es total regnet, nehme ich die Einladung an, mit meinen Mitbewohnern Mahdi und Keivan mit dem Auto zur Melburne Uni zu fahren. Es war wirklich komisch, das erste mal in einem Auto zu sitzen, wo das Lenkrad auf der anderen Seite ist. In der Melbourne Uni angekommen, schauten wir uns ein paar Labore an. Auch sonst gab es viele Informationsstände. Alleine das Gelände ist schon riesig...                                                                                                                                                                                           Nun wurd es auch langsam Zeit, dass ich mal meine Wäsche wasche. Ich hab ansich schon viel zu lange damit gewartet, da mein neuer Koffer schon bis zum platzen gefüllt war. Ich glaub, so viel sollte man auch nicht wirklich in eine Waschmaschiene stopfen. Nun ja, Waschpulver war nicht weiter Teuer, also nen Löffel davon rein, mittlere Temperatur eingestellt, 3$ reingesteckt und alles Zeug versucht reinzustopfen. Leider hatte ich wohl den Anfängerfehler gemacht, ein Papiertaschentuch in irgendeiner dummen Hosentasche zu vergessen.. damn!                                Abends überraschte uns Mahdi dann mit nem frisch gebackenen Kuchen... is echt sehr lecher gewesen!!! Mitlerweile is es echt total Lustig, vor allem mit Mahdi... is schon nen komischer Vogel ;-) Hinterher half er mir auch noch ein wenig bei meinen Hausaufgaben. Wir sollten zu Montag alle ein Produkt aus dem Supermarkt kaufen, das wir uns etwas näher anschauen. Ich werd morgen etwas mehr dazu schreiben.
Daniel on August 16th, 2009
Nun möcht ich euch mal meine Wohnung zeigen. Also ich zahle ja 140$ die Woche und kann nun ein ca 30 m² großes Zimmer mein eigen nennen. Aber beginnen wir im Flur:

Die Wohnungstür befindet sich links im Bild. Geradezu ist unsere Küche zu sehen. Die Tür rechts daneben ist mein Zimmer. Rechts um die Ecke ist dann noch das Zimmer von Keivan.

In der Küche gibt es auch noch einen Fernseher, der mehr ein Schrotthaufen ist. Die Farben werden alle total komisch dargestellt. Aber da es mir ja auf die Sprache ankommt, kann ich damit leben.

Gekocht wird mit Gas, was ich eine wunderbare Sache finde. Die Energie ist genau dann verfügbar, wenn man sie braucht. Nur das unser Wasser auch durch Gas aufgeheizt wird ist etwas nervig, da man keine konstanten Temperaturen erwarten kann.

Dies ist also mein Zimmer, ansich völlig unmöbiliert. Doch langsam hat sich da ja schon was verbessert. Die Gardinen verschließen das Fenster sehr gut, so dass ich so problemlos bis Mittags schlafen kann wenn ich will. Das Problem ist nur, dass es zur Zeit Abends immer ziemlich kalt wird, es ist auch keine Heizung eingebau. Man könnte sich einen Ölradiator ins Zimmer stellen.

Der Blick aus meinem Fenster ist nicht umwerfend, aber akzeptabel.

Zurück auf dem Flur gehts nun noch zu Mahdis Zimmer (geradezu) und zu Klo und Bad (links).

Im Bad stört mich bisher noch, dass dort eine imens hohe Luftfeuchtigkeit herscht. Irgendjemand muß jedes mal beim duschen immer gleich den ganzen Boden mit bewässern, so dass man jedesmal wenn man im dunkeln das Bad betritt angst haben muß, in eine Pfütze zu treten. Das Licht ist nämlich auch irgendwie kaputt, so dass man erst zum Waschbecken tapsen muß um das Licht einzuschalten. Ich werd mal den Schuldigen zur Rede stellen müssen, wenn es sich mal anbietet. Im Bad befindet sich auch hier und da etwas Schimmel. Alles in allem kann man sagen, dass die Wohnung nicht die sauberste ist, ich könnte mir vorstellen, dass empfindliche Personen da schon leichte Probleme hätten. Für mich ist es aber so, dass alles soweit ok ist, so dass man sich vor nichts ekeln müßte. Es gibt auch einen Putzplan, aber die Sachen sind ansich auch schnell erledigt. Z.B. hab ich hier bisher noch keinen Besen gefunden, um die Küche mal auszufegen. Das wird einfach mit weggewischt. Aber sogar nen Staubsauger hab ich letztens im Schrank entdeckt, also ist alles wesentliche vorhanden.
Daniel on August 17th, 2009
                               Heute war wieder mein vollster Studientag... das bedeutet 11:30 Uhr Beginn mit einem Englischworkshop in der Bibliothek, Ende um 21:30 Uhr nach 3 Stunden Marketing Fundamentals and Practises. Für dieses Fach hatten wir ja auch eine kleine Hausaufgabe auf. Aufgabe war es, sich ein Produkt im Supermarkt zu kaufen, und dazu dann einige Fragen zu der Marke, zur Werbung, zur Zielgruppe usw zu beantworten und das dann in der Klasse als kleinen 5 Minuten Vortrag zu präsentieren. Ich habe mich für Vegemite entschieden. Bis vor einer Woche hatte ich noch nicht die leiseste Ahnung, was das nun sein sollte... ich hatte es nur in der Vorlesung gehört und dachte, es ist wieder mal eine Vokabel, die ich nicht kenne... nach einer kleineren Internetrecherche war klar, dass es sich um einen Brotaufstrich handelt, der an sich nur in Australien verbreitet ist. Vegemite ist ein konzentrierter Hefeextrakt und einer der erbiebigsten Vitamin-B Quellen. Da es von den Australiern geliebt wird, dachte ich mir, dass ich es ja nun auch kennenlernen muß, also war die Entscheidung einfach, welches Produkt ich für meine Untersuchung kaufe. Leider hat Vegemite das ganze Brötchen versaut, sowas kann man doch wirklich nicht freiwillig essen! Vielleicht ist es genau so wie mit dem Bier und Wein, zum Anfang schmeckt es ecklig, danach liebt man es. Ich hab keine Ahnung, was ich nun mit dem Rest machen soll... Für nächste Woche sollen wir einen Report (500 Wörter) über dieses Produkt schreiben. Oh man, ich hab noch keine Ahnung, wie ich das anstellen soll... naja, ist ja noch eine Woche Zeit.
Daniel on August 18th, 2009
                               Ich sitze mal wieder pünklich in nem Hörsaal, da merk ich auf einmal, dass mir die Leute alle völlig fremd sind. Nachdem der Professor dann auch noch völlig anders als erwartet aussah, mußte wohl irgendwas falsch sein. Ja richtig, der Raum in dem ich sitzen sollte befindet sich genau über mir. Da ich aber noch 5 Minuten Zeit habe ist das kein Problem. Ich finde also kurz darauf im richtigen Hörsaal einen guten Platz in der bevorzugten letzten Reihe. Hier hat man immer noch am meisten Freiheit, da man nicht von allen Seiten von Studenten umgeben ist. Das dumme ist, dass hier zwischen den Vorlesungen keine festen Pausen eingeplant sind. Die einen Vorlesungen enden z.B. um 12:30, die anderen beginnen zur gleichen Zeit. Das führt dazu, dass in den ersten 15 Minuten der Vorlesung eine ziemliche Unruhe herrscht, da immer wieder Leute reinschneien, die noch einen Sitzplatz brauchen. Also müssen sie zu den Lücken durchgelassen werden, oder alle müssen etwas näher zusammen rutschen, weil die Plätze direkt an den Gängen schnell belegt sind. Auch hat man keine Möglichkeit, mal 5 Minuten länger zu machen, um das Thema abzuschließen. Das System finde ich absolut schlecht, man sollte das doch lieber auch so wie in Deutschland machen, so dass feste Pausen mit eingeplant werden. all_aug09_162 Das 2-stündige Tutorium zum Accounting ist sehr gut. Unser Tutor erklärt alles noch einmal sehr ausführlich, und auch die Übungen tragen zum Verständnis bei. Ansich sind die Rechnungen usw auch alle eher einfach, man muß nur den Text sehr genau lesen, damit man nicht eine Kleinigkeit übersieht.
Daniel on August 19th, 2009
                               Ja, so weit weg von zu Hause ist es doch etwas schwieriger, einen engen Kontakt zu den wichtigen Leuten in Deutschland zu halten. Und obwohl ich Skype ansich nicht so sehr mag  (kein OpenSource Protokoll), ist es momentan doch die beste Kommunikationsmöglichkeit. Die Sprache hört sich super an, Echo wird gut entfernt und das Video ist auch recht zufriedenstellend, obwohl es doch auch öfters mal abbricht. Heute hab ich mit Netti mal ein zusätzliches Feature von Skype ausprobiert... is echt witzig, über das Internet zusammen Backgammon zu spielen, als wenn man fast nebeneinander sitzt. So ist die große Entfernung nicht ganz so böse.
Daniel on August 20th, 2009
                               Irgendwie verbreitete sich heute das Stattfinden einer Wohnungs-Einweihungsparty. Gastgeber ist ein Mexikaner von uns Study Abroad Studenten. Da ich die Person nicht mal kannte, war es etwas komisch einfach hinzugehen. Aber das ist hier ja in Australien alles etwas lockerer. Da es sehr nervig ist, am Abend zu schauen, wie man evt noch ohne Taxi nach Hause kommt, entschied ich mich für eine Fahrradtour. Der Weg in die Stadt ist schon immer etwas nervig, aber man wird mit Flexibilität bei der Rückfahrtszeit belohnt. Am Flienders Street Station warte ich erstmal auf Jakob, bevor es dann in die                                Innenstadt in den 21. Stock  eines Hochhauses geht. Die kleine Wohnung ist wirklich gut gefüllt, viel mehr sollten nicht kommen. Nachdem ich endlich die Fenster erreicht habe, eröffnet sich ein herrlicher Anblick... es ist echt umwerfend, jede Nacht einen solchen Anblick zu haben! Der Preis ist da mit 180 $ die Woche auch noch recht in Ordnung. Sind ja ansich nur 40 $ mehr, als ich für meine nicht annähernd so tolle Wohnung bezahle... aber ok, dafür hab ich einen super schnellen Weg zur Uni und nen Fahrrad ist auch gleich in der Miete mit dabei... all_aug09_166 Besonders toll ist auch das Zimmer der einen Mitbewohnerin, die wirklich zu zwei Seiten rausschauen kann... ein Traum. Da wird man fast ein wenig neidisch...                                Die meisten verlassen dann so gegen 12 Uhr die Wohnung, um noch die letzte Bahn nach Hause zu erhaschen. Ich freu mich natürlich, noch etwas ohne Zeitdruck bleiben zu können. Nur leider kommen die Gastgeber eine halbe Stunde später auf die Idee, alle rauszuschmeißen. Naja, so ist man dann am nächsten Tag wenigstens ausgeschlafen. Meine Idee das Fahrrad zu benutzen war somit dann doch nicht allzu ergiebig. Dazu kommt noch, dass es auf dem Rückweg regnete. An einer Tankstelle wollte ich hinten etwas mehr Luft auffüllen. Leider entstand daruch beim Ventil ein Riss im Schlauch, so dass ich die restlichen 3 km schieben mußte.
Daniel on August 21st, 2009
                               Am heutigen Freitag besuche ich nun zum ersten mal meine Vorlesung Australia in a Global Context. Gehalten wird sie von einem gemütlichen etwa 45 jährigen Australier. Es ist ganz interessant ihm zuzuhören, auch wenn sein Dialekt etwas schwerer zu verstehen ist, als von anderen. In der Mittagspause gibt es mal wieder kostenloses Essen und es legt ein DJ vom Panjabi Club so indische tanzbare Musik auf, zu der auch eine größere Gruppe tanzt. Nachmittags geht es dann mit der Freitagnachmittags- kaffeekränzchengruppe in die Stadt zu einem Ausflug.                                Wir schauen uns die Innenstadt an und fahren mit der historischen Straßenbahn einmal um die Innenstadt. Zum Abschluss des Abends geht es in einem nördlichen Stadtteil Melbourns zu einem sehr beeindruckenden Restaurant. Uns wurde vorher gesagt, dass wir einen Unkostenbeitrag von 3$ zahlen sollen. Das Restaurant beeindruckte mich gleich beim hereinkommen... irgendwie ganz komisch, die Wände waren irgendwie ungemütlich mit Fliesen bedeckt, also als wenn der Raum irgend ein Bad oder so wäre, aber alles andere war super gemütlich.                                 Eine Frau erzeugt mit einem Cello und Elektronik sehr interessant und entspannend klingende Musik. Sie nimmt immer Schleifen auf, und spielt dann immer mehr dazu. Das Essen ist vegetarisches Bio Essen. Schmeckt alles sehr gut, man kann am Buffet aus einer großen Auswahl so viel nehmen wie man möchte. Beim Essen erfahre ich, dass dieses Restorant eine etwas andere Strategie hat. Es geht hier nicht darum Geld zu verdienen... das ganze ist eine non-profit Organisation. Es gibt hier eine große Kiste, in die man nach dem Essen Geld rein wirft. Niemand weiß wie viel und ob man überhaupt bezahlt. Es interessiert auch keinen... sie unterstützen mit den übrig gebliebenen Einnahmen andere soziale Sachen. Es arbeiten dort auch viele freiwillige ohne Bezahlung.                                Ich finde die ganze Sache so gut, dass ich fast schon Lust bekomme, auch als freiwilliger mit zu helfen. Es war ein sehr schöner Abend! Leider erfährt man von solchen Orten meist nicht von alleine, so dass man in neuen Städten auf andere angewiesen ist. Ich bin mir sicher, dass es hier in Melbourne so viele tolle Sachen gibt, von denen ich wohl vieles gar nicht mitbekommen werde.                                Hinterher fahre ich noch nach St Kilda, um die anderen in dem uns schon bekannten Club zu treffen. Es spielen wieder ein paar Bands. Irgendwie verpasse ich die letzte bis nach Hause fahrende Strassenbahn. Ich erwische noch eine, die aber nicht ganz bis nach Hawthorn fährt. So muß ich nun die letzten 4 km laufen. Glücklicherweise nimmt mich eine Frau mit, nachdem mir die Beine doch schon sehr weh tun und ich es mal mit trampen versuche.
Daniel on August 22nd, 2009
                               Heute sollte nun endlich mein Fahrradschlauch repariert werden. Ein neuer Schlauch war schnell besorgt, nur woher Werkzeug nehmen. Mahdi kramte ein wenig Zeugs zusammen. Leider kein Schraubenschlüssel in der passenden Größe dabei. Irgendwann fand er im Auto dann noch etwas, womit man normalerweise die Zündkerzen wechselt. Hat zwar nicht zu 100% gepasst, aber wir konnten das Rad damit ausbauen. Er half mir dann auch fleissig, nur irgendwie hatte ich da hinterher ein schlechtes Gefühl, weil der neue Schlauch da nur irgendwie so reingefuscht war. Naja, solange er die nächsten Monate durchhällt ist das ok. Wir werden sehen was passiert...
Daniel on August 23rd, 2009
all_aug09_220 Vor 2 Wochen hatte sich bei Facebook eine Gruppe "SURF Swinburne Uni" gegründet. Es ist echt krass, was hier im Ausland so alles über Facebook läuft. Alle möglichen Partys, Events, Arbeitsgruppen werden über Facebook organisiert. So bekam auch diese Gruppe schnell mehr als 90 Mitglieder... der Zweck der Gruppe sind gemeinsame Tagesausflüge zu interessanten Surfspots hier in der Nähe. Ein Franzose (selbst begeisterter Surfer) organisierte für den heutigen Sonntag die erste Veranstaltung dieser Art. Man mietet sich mehrere Mietwagen, fährt dann an einen schönen Strand, erhält Gruppenrabatt beim mieten des Equipments und dann gehts ab ins Wasser. all_aug09_221 Unterwegs war noch ein Zwischenstop bei einem Fabrikverkauf geplant, so dass man sich einen Neoprenanzug kaufen konnte. Ich dachte mir so, dass man so einen Neo ja immer mal brauchen kann so dass es evt ganz günstig ist, hier bei so einem Sonderangebot einmal zuzuschlagen. Zwar etwas teurer als ursprünglich geplant entschied ich mich dann für einen Markenanzug der Firma Ripcurl für 230$. In einem anderen Geschäft habe ich hinterher ein ganz ähnliches Modell für 400$ gesehen. Gegenüber Deutschland sind die Preise sowieso noch etwas besser und ansich hab ich auch Lust, mal wieder etwas mehr Wassersport zu betreiben. Hatte ja vor vielen Jahren in Deutschland schon mal mit dem Windsurfen angefangen... ich glaub Kiten würde mich an sich noch mal sehr interessieren. all_aug09_234 Heute gab es gleich zwei persönliche Premieren... erstes mal im Ozean schwimmen und erstes mal surfen (oder es zumindest probieren). Das Wasser war ganz schön kalt. Aber ansich war ich überall außer an den Fingern gut durch Schuhe und meinen Surfanzug geschützt, so dass es an sich erträglich war.  all_aug09_225 Was mich richtig überrascht hat war, wie doll salzig das Wasser ist. Da finde ich die Ostsee bei weiten viel angenehmer. Hier ist es so salzig, dass es total eklig ist, wenn man doch mal Wasser verschluckt oder in die Nase bekommt. Leider waren die Wellen heute nicht ganz so surferfreundlich, so dass man lange auf seinen Brettern lag um auf die nächste Welle zu warten... dann patteln wie ein verrückter, um nicht von der Welle überrollt zu werden und dann versuchen auf der Welle im liegen zu fahren. all_aug09_228 Wenn es einem mal gelang, war das schon ein tolles Gefühl, aber an aufstehen war noch nicht wirklich zu denken. Denke mal, man bräuchte noch einiges an Übung, um etwas erfolgreicher zu sein. Trotzdem nervt das lange warten schon etwas. Na ich muss das surfen wohl noch mindestens ein mal bei besserem Wetter testen, um ein reales Bild von diesem Sport zu erhalten. all_aug09_230 Abends gings dann noch in ein Restaurant und danach nochmal an einen Strand, um den Sonnenuntergang zu sehen. Alles in allem ein sehr schöner Ausflug. all_aug09_232 Dumm ist nur, dass ich heute Abend noch eine Hausarbeit fertigstellen muss. (Etwas zu dem Vegemite schreiben, dass ich letzten Montag schon mal in der Marketingvorlesung vorgestellt hatte... ok, 500 Wörter sind wahrscheinlich doch nicht so viel, aber es ist meine erste Arbeit hier auf Englisch, wo ich auch nach wissenschaftlichen Richtlinien -  Referenzen usw. - schreiben muß.)
Daniel on August 24th, 2009
                               Es ist wirklich ein Fehler, wenn man mit Einkaufswagen einkauft... man packt alles mögliche rein, ohne sich genau zu überlegen, wie man es nach Hause bekommt... zumindest hab ich heute mal wieder so ca. 80 $ für irgendwelches Essen ausgegeben... das alles per Fahrrad nach Hause zu schleppen ist schon etwas kompliziert. Irgendwie hat's dann aber doch funktioniert. Meine Mitbewohner finden das schon immer ganz witzig, was ich so alles für Mengen an schleppe mit einem mal. Also ich bilde mir ja immer ein, dass ich bei solchen Großeinkäufen schon vieles für mehr als eine Woche einkaufe. Trotzdem muß man ja doch jede Woche mindestens einmal hin um Milch usw. zu bekommen. Ich muss mir mal wirklich irgendwann ausrechnen, wie viel ich wirklich so für Essen ausgebe. Besonders freue ich mich heute über eine deutsche Brotbackmischung... endlich mal ordentliches Brot zwischen die Zähne bekommen, nich so eine papige Schei** ... deutsches Brot is schon echt doll unterschiedlich. Hoffentlich funktioniert das auch.
Daniel on August 25th, 2009
Nun bin ich wieder sehr froh, dass ich den gröbsten Teil der Woche geschafft habe, zumindest was die Vorlesungen angeht. Für den Rest der Woche hab ich mir so einiges Vorgenommen. Zumindest möchte ich mich um nen Job kümmern, mal ein paar Bücher für die Vorlesungen lesen und Übungsaufgaben durchgehen und auch schon mal mein Essay für "Organisations and Management" schreiben, was ich nächste Woche Freitag abgeben muss. Als Thema möchte ich etwas über Arbeitsmodelle in Firmen schreiben, also werd mir ein paar Firmen mit unterschiedlichen Ansätzen rauspicken und das dann mal gegenüberstellen. Mein Tutor meint, dass ich wohl nen Problem mit dem Wortlimit von 1000 Wörtern bekommen werde, also entweder die Arbeit wird brillant, oder total scheiße (O-Ton!) ... mal sehen, ich wäre ja für das erste. Um das offizielle Ende der Woche gebührend zu feiern, ging es dann heute doch mal wieder in den Hawthorn Studenten-Club. Um 9:30 Uhr war dann wohl doch noch etwas zu früh, aber schon eine halbe Stunde später kamen dann die Massen. Und ich wurde dieses mal sogar rein gelassen :-) Krass fand ich aber, dass die am Eingang den Ausweis kurz abfotografiert haben... also von Datenschutz und Privatsphäre haben die hier  noch nix gehört...  An sich ist mir der Club nicht so sympathisch, aber 2 Sachen gleichen das wieder aus: 1. sind ganz viele andere exchange und study abroad Studenten da, so dass man sich super mit allen unterhalten kann. Zweitens gab es einen Jug (1125 ml) Bier für 11 AUD... so günstig bekommt man das Bier gerade mal in Flaschen im Supermarkt gekauft. Der normale Kneipen Preis liegt hier sonst bei 14 - 16 AUD. So wurd das dann doch noch ein lustiger Abend, bis wir dann um 1 Uhr raus geschmissen wurden. Das ist hier wohl völlig normal... nun ja, hat ja auch Vorteile.
Daniel on August 27th, 2009
Heute hab ich um 11:30 Uhr einen Workshop zum Harvard Referencing System in meinem Kalender zu stehen. Ich muss sagen, dass mein XDA (Handy) echt sehr gute Dienste leistet, was die ganze Organisation meiner Termine angeht. Jedenfalls trage ich mich öfters mal zu wichtigen Workshops ein. Im Gegensatz zur Fachhochschule Stralsund ist es hier sehr wichtig, irgendwelche Reports, Asseys oder ähnliches zu schreiben. An sich ganz gut, weil man so besser auf seine Master- / Bachelorarbeit vorbereitet wird. Zu Beginn jeder Vorlesung wurde jedes mal ein paar Minuten über "plagiarism" (also das Verwenden fremden Eigentums in eigenen Arbeiten ohne richtiges Zitieren) gesprochen. Keine Ahnung, warum das Thema hier so extrem gepusht wird, vielleicht auch, weil viele Asiaten hier studieren, und es in der Kultur wohl gebräuchlich ist, dass man geistiges Eigentum anderer weiter verwendet.                                Nun ja, ich weiß jetzt auch nicht genau, was man alles Zitieren muss... also wenn man ein Essay über irgend ein neues Thema schreiben soll, kommen doch fast alle Informationen aus irgendwelchen Quellen... das wenigste wird man sich doch selbst ausdenken? Mh, na ich werd das auch noch lernen... bisher hatte ich damit noch nicht wirklich zu tun, da meine Bachelor Arbeit doch eher praktischer Natur war und ich bisher sonst noch keine größeren wissenschaftlichen Arbeiten anfertigen musste. Alleine aus diesem Grund ist es schon mal ganz gut, dass ich dieses Semester etwas mehr das Universitätsleben miterlebe. Gehört sich ja schließlich so, für einen Master Studenten.                                Abends ging es dann zu so einer privaten Studentenparty. Es waren ungeführ 50-100 Leute da... in einer normalen Studentenwg im Wohnheim. Gut, Flur und Balkon wurden auch noch mit genutzt... so stellt man sich das Studentenleben vor ;-)
Daniel on August 29th, 2009
                               Heute ist mal wieder eine Wohnungseinweihungsfeier... in einem Haus das doch etwas Ähnlichkeiten mit einem kleinen Schloss hat... also so mit Türmen usw... gesichert durch einen hohen Zaun... am Eingang begrüßt uns gleich ein Warnschild... Leider hab ich den Abend nicht so viele Bilder gemacht, es waren wieder sehr viele Leute da, insgesamt wohnen dort 17 Studenten aus allen Ländern. Hört sich sehr interessant an, zumindest kann man da glaub ich zu jeder Tageszeit immer mal mit jemandem quatschen wenn man will.                                Nach Mitternacht ging ein großer Teil zu einer anderen Party, so konnte man sich wenigstens wieder etwas bewegen. Mehrere Leute haben dann einfach mal ihre MP3 Player an die Anlage geschlossen, so dass man die unterschiedlichste Musik zum tanzen hatte, war ganz lustig.