Nun ist die Woche schon wieder fast vorbei. Ich war die letzten Tage ziemlich fleissig. Nach dem Aufstehen bin ich jeden Tag zur Werkstatt gefahren, um an dem Bett weiterzuarbeiten. Montag hatte ich ja schon die Sitze rausgeschmissen und mir erste Gedanken gemacht. Am Dienstag bin ich hingefahren, um alles genau zu vermessen und mir ein paar Skizzen zu machen. Der Anfang ist wirklich meist am schwierigsten... wie viele Stützen, an welchen Stellen, wie befestige ich die im Auto, damit das ganze auch stabil wird usw...
Mittwoch bin ich dann von der Werkstatt noch mal 5 km weiter zum nächsten Baumarkt gefahren, um die Stützpfeiler und Befestigungswinkel zu kaufen. Ich entschied mich für massive 100x100 mm Balken, die ich dann gleich auf 40 cm zusägen ließ. War schon wieder ne Kunst, alles auf dem Fahrrad zurückzutransportieren... Als es dann darum ging, die Pfeiler im Auto zu befestigen, merkte ich, wie froh ich sein kann, alles Werkzeug in der Werkstatt benutzen zu dürfen. Ich hätte die Winkel ohne Schraubstock sonst nie verbogen bekommen. Auch weiteres Werkzeug wie Bohrer waren unverzichtbare Hilfsmittel.
Donnerstags beendete ich die Befestigung der Pfeiler dann. Auch heute musste ich wieder zum Baumarkt um 2 Pfeiler noch auf eine spezielle Größe anzupassen und ein paar Kleinigkeiten zu kaufen.
Nachdem nun die Stützen fest im Auto stehen, sollte heute das Grundgerüst beendet werden. Dafür kaufte ich dann 3x 3m Latten. Ich wusste nun aber überhaupt nicht, wie ich diese langen Hölzer nun zur Werkstatt bekommen sollte. Also entschied mich mich dafür, mir einen Einkaufswagen für den Zweck auszuborgen. Und da ich schon mal beim Großeinkauf bin, hab ich gleich auch noch die Platten besorgt. Das ganze musste nun mit dem Einkaufswagen 5 km zur Werkstatt geschoben werden.
Ja, was soll man machen, wenn man kein Auto hat... die Mitarbeiter in der Werkstatt haben natürlich nicht schlecht geguckt, als sie sahen, was ich auf einmal alles reinschleppte. Endlich konnte ich wieder weiterbauen... ich muss zugeben, dass es sogar Spass macht, wenn alles funktioniert wie man es sich ausgedacht hat.
Gegen 17 Uhr ist dann wieder Feierabend und ich muss mich noch darum kümmern, dass der Einkaufswagen wieder zurück kommt. Viele haben geschmunzelt und ein paar haben mich an der Kreuzung auch angesprochen... sie meinten, dass sie sowas auch noch nicht gesehen hatten... teilweise fuhr ich mit dem Einkaufswagen und Fahrrad auf der Strasse, teilweise auf dem Bürgersteig. Je nachdem wo gerade besser Platz war.
Heute wollte ich mit Mahdi den Kühlschrank und einen Schrank zum Auto bringen. Ich hatte beides in meinem Zimmer zu stehen, aber um jetzt alles gut anzupassen, wollte ich es gerne in der Werkstatt haben. So fuhr ich dann mit Mahdi und Pirouz zur Werkstatt.
Ach ja richtig, ich hab euch ja noch gar nicht meinen Nachmieter vorgestellt. Pirouz kam diese Woche aus dem Iran nach Australien. Er hat schon seine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung hier, und hatte die letzten Jahre mal wieder in seinem Heimatland gearbeitet.
Ich hatte ja an sich nur einen Mietvertrag bis November. Also ursprünglich wollte ich aus meiner Wohnung ja so schnell als möglich wieder ausziehen um Geld zu sparen. Außerdem hab ich es mir auch mal ganz witzig vorgestellt, hier in der Stadt im Auto zu wohnen. Leider wurde daraus ja bis heute nichts. Jedenfalls soll er nun nach mir in meinem Zimmer wohnen... es ist auch gar nicht so einfach, einen Mitbewohner zu finden. Da Keivan nun im Dezember auch nach Hause fliegen wollte, kann Pirouz nun in dem Zimmer wohnen, so dass ich mein Zimmer noch solange behalten kann, bis Keivan am 2. Januar wieder zurückkommt. Aber bis dahin will ich ja mit dem Auto eh schon über alle Berge sein!
Meine ganze Konstruktion ist ja so geplant, dass ich 1,80 Meter für das Bett benutze und die letzten 50 cm für den Kühlschrank, Herd und Regal reserviert ist. Es sieht schon mal gar nicht schlecht aus, nachdem ich alles zum testen einmal reinstellte.
Das Auto ist zwar schon etwas kleiner als andere Campervan's, aber ich glaub durch diese optimale Platzausnutzung passt das alles. Auch haben wir unter dem Bett genug Platz, um alle möglichen Kisten zu verstauen.
Abends haben mich die Italiener Laura und Giulio zu sich zum Lasagne essen eingeladen. War richtig lecker und auch so ein schöner Abend.
Am heutigen Montag konnte ich nun wieder etwas weiter an meinem Auto arbeiten. Vorerst aber schon mal die gute Nachricht, dass der Zulieferer nun endlich von seiner Mekka Reise zurückgekehrt sei. Ramin konnte zwar noch nicht mit ihm sprechen, aber morgen sollte er wohl auch wieder auf Arbeit sein.
Meine heutige Tagesaufgabe war nun der hintere Teil des ganzen... also Installation eines Gasherdes. Der Platz über dem Kühlschrank ist noch frei... Da die Klappe des Kühlschrankes nach oben öffnet, entschied ich mich, einen Klapptisch zu bauen, auf dem der Kocher befestigt wird. So kann man den Platz super nutzen und trotzdem an die innereien des Kühlschrankes gelangen. Also wieder los zum Baumarkt, Gaskocher, Holz und Scharniere kaufen und los geht es. Jetyt muss ich dann nur noch einen Verteiler und Verlängerungsschläuche kaufen, damit ich den Kocher und den Kühlschrank gleichzeitig an die Gasflasche anschließen kann. Also ein zweites mal zum Baumarkt...
Es ist echt schwierig, die ganzen verschiedenen Gasanschlüsse auseinander zu halten... und irgendwie hatten die im Baumarkt nicht mal einen Adapter, um den Kocher direkt an die Flasche anzuschließen, geschweige denn einen Verteiler, so dass Kühlschrank und Kocher zusammen benutzt werden können. Verlängerungsschläuche scheint es auch nicht wirklich zu geben... mh alles sehr komisch. Obwohl sie schon ein großes Sortiment an Adaptern und solchem Kram hatten, scheinen meine Bedürfnisse wohl etwas exotisch zu sein... und dabei hatte ich hierbei vorher nicht mal ein Problem vermutet.
Heute hatte ich zum Glück bei einem BBQ - Spezialisten eine Lösung gefunden. Die Australier grillen ja alle mit Gasgrills und das Grillen ist eh sehr verbreitet. Daher gibt es hier riesige Geschäfte, die sich auf sowas alles spezialisiert haben. Ich fand einen Adapter, der es mir ermöglichte, beide Geräte gleichzeitig anzuschließen. Das Problem ist nur, dass es wohl laut irgendwelcher Vorschriften nicht möglich ist, irgendwelche Verlängerungen zu kaufen. So musste ich heute dann noch einmal alles im Auto umbauen. Die Gasflasche passt nur rechts hin, dann den Kühlschrank mit dem Klapptisch und dem Gaskocher gleich daneben. Irgendwie alles doppelte Arbeit, aber ich hab ja eh nichts anderes zu tun. Am Abend konnte ich dann den Flammtest starten. Der Gaskocher macht richtig Dampf, kein vergleich zu irgendwelchen kleinen billig Kochern, die mit so einem kleinen Einweg-Gasfläschchen betrieben werden.
Ramin konnte nun schon mal mit dem Zulieferer sprechen, er meinte der Motorkopf soll wohl immer noch verfügbar sein... puh das ist schon einmal sehr gut. Ansonsten hätte ich ein echtes Problem bekommen. Hier merken wir also einmal wieder den Nachteil dieses japanischen Importmodells, das eigentlich nicht für den australischen Markt bestimmt ist. Der Motor ist etwas anders, so dass es sehr schwer ist in Australien Teile dafür zu bekommen. Der Motorkopf soll nun gekauft werden, so dass wir morgen mit Sicherheit wissen, ob wir Glück haben.
Die letzten Tage ist nicht mehr so viel aufregendes passiert... und ich fange an, mich hier etwas einsam zu fühlen. Alle Freunde sind nun langsam auf Reisen, so dass ich hier in Melbourne ziemlich alleine bin. Janine ist zwar noch da, hat aber auch gerade noch anderen Besuch, so dass wir uns kaum gesehen haben.
Aber nun wieder ein kleiner Lichtblick... Caro ist nun gestern von ihrer 3 wöchigen Reise zurückgekehrt. Zusammen mit einem Freund ist sie mit einem Campervan von Cairns nach Sydney gefahren. Die Miete für einen Monat betrug etwa 1800 $. Also wenn mein Auto dann wirklich bald mal fertig wird, sind wir selbst noch mit den Reparaturen noch etwas besser, als wenn wir uns einen Van gemietet hätten. Und wir haben durch den Kühlschrank und den Herd einen besseren Komfort. Naja, aber verkaufen müssen wir
das Auto ja dann auch noch... wir werden sehen.
Auf jeden Fall bin ich dann gegen Mittag zu Caro gefahren, um zu quatschen und Fotos von der Reise zu schauen. Ja, ich hab das schon richtig vermisst, mal wieder etwas länger mit Caro zu quatschen... auch den leckere Cappuccino mit Milchschaum... 
Abends hatte Janine dann noch fix ein Barbecue am St. Kilda Beach organisiert, bevor sie mit ihrer Freundin dann auch in den nächsten Tagen auf Reise geht. Der Grill war dieses mal sowas von heiß... es ist uns mehrmals passiert, dass das Öl zu brennen anfing. Auch sonst war es wieder ganz lustig zusammen mit den Italienern.
Der Abend klang dann hinterher noch gemütlich bei Janine aus:
Spontan wurde ich heute von Laura und Giulio zum Abendbrot eingeladen. Sie erwarteten den Abend auch noch Freunde aus Italien. Die beiden leben ja in einem Hochhaus direkt in der Innenstadt. Auf einem Zwischendach im 6. Stock gibt es einen Pool und einen Tennisplatz... echt nicht schlecht!!
Gekocht hat heute ein Nachbar aus Holland... es gab lecker Reis, Hähnchenfleisch mit Ananas usw...
Auf dem Rückweg hab ich dann noch ein paar Fotos gemacht.
Ich hatte mich nun schon seit meiner Anfangszeit hier in Melbourne nicht mehr mit Najinja getroffen. Ich glaub das letzte mal waren wir zusammen auf dem Victoria Markt. Heute hat es endlich mal geklappt, wir haben uns für das Lentils as Anything Restaurant verabredet, weil ich diesen Ort damals mit der Swinburnegruppe richtig toll fand und unbedingt noch einmal hin wollte. Ich brauchte mit dem Fahrrad gar nicht so lange, um herzufinden... ca. 20 Minuten Fahrzeit... mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hätte ich wohl sicher eine knappe Stunde gebraucht, weil alle Busse von der Innenstadt in die verschiedenen Außenbezirke fahren.
In der Zwischenzeit ist bei uns beiden ja einiges passiert, so dass wir uns viel zu erzählen hatten. Das Essen war auch wieder richtig lecker. Wir nehmen uns vor, uns bald mal wieder zu treffen und ich werde jetzt wohl auch so noch öfters mal hier vorbeifahren.
Der Abend hatte nur einen Nachteil... ich denke, dass heute der Blitz von meiner Kamera kaputt gegangen ist, als ich mal wieder den Fahrradsattel als Ständer missbraucht hatte und die Kamera einen Sturz auf den Boden über sich ergehen lassen musste.
Es sind ja nicht mehr so viele meiner Freunden hier in Melbourne... die meisten sind nun schon seid ein paar Wochen am reisen. Eine kleine Gruppe von 4 deutschen versammelte sich heute bei Caro und dem Neuseeländer Ben zu Hause auf dem Balkon zu einem netten BBQ (Grillabend).
Was das Auto betrifft, ging es letzte Woche endlich mal etwas voran. Der Motorkopf wurde gekauft und ist jetzt bei einem Motorspezialisten, um dort aufbereitet zu werden. Alles muss überprüft und verschlissene Teile ersetzt werden. Ich war fast jeden Tag bei der Werkstatt, um mich nach dem aktuellen Stand zu erkundigen.
Die Strecke kommt mir nun auch überhaupt nicht mehr weit vor... was sind schon 26 km, naja und dann ja meist noch anschließend Touren hier und dort hin... Bisher gab es aber noch kein positives Echo vom Motorspezi. Er hat wohl anscheinend viel zu tun vor den Feiertagen. Ich hoffe mal, dass ich zu Weihnachten endlich raus komme aus Melbourne... ich habe schon öfters meinen Termin zum Ummelden des Autos verschieben müssen, hoffentlich nicht noch einmal!
Am gestrigen Dienstag Abend waren wir wie auch schon die letzten Dienstage Abends im Lucky Coq. Obwohl dort nun im Sommer keine Filme mehr gezeigt werden, hat es sich zu einer netten Tradition entwickelt. Gestern hatte ich Daniel, einen Studenten aus Indonesien etwas besser kennengelernt. Es wurde mir noch mal bewusst, wie froh ich eigentlich sein kann in Deutschland geboren zu sein. Uns geht es im Vergleich zu solchen Ländern richtig gut. Hinterher hab ich mir noch kurz von Caro ne Cd ausgeborgt, bevor ich nach Hause fuhr.
Als ich heute morgen meine Wohnung verlassen wollte, viel mir auf, dass mein Portmonnaie nicht im Rucksack war... ach du Schreck... ganze Zimmer durchsucht - nee, hier scheint es wirklich nicht zu sein. Es kann also nur im Lucky Coq oder bei Caro sein... schließlich hatte ich die Pizza ja noch bezahlt. Im Lucky Coq wurde aber leider nichts abgegeben... das kann doch wohl nicht sein, in dem Portmonnaie sind wirklich alle wichtigen Sachen vereint... Reisepass, Fahrerlaubnis, Kreditkarten ... hätte ich mal wenigstens die Fahrerlaubnis nicht mit mir rum geschleppt... völlig überflüssig! Caro ist leider erst gegen 17 Uhr zu Hause, kann also nicht vorher nachschauen, ob es mir dort aus der Tasche gerutscht ist.
Zum Abendbrot haben wir alle uns im Lentils as anything Restaurant verabredet... nun hab ich mal kein Geld und kann davon Gebrauch machen, nur so viel zu bezahlen, wie man kann... in meinem Fall heute nix. Echt ne tolle Philosophie... nächstes Mal stecke ich dann einfach doppelt so viel Geld in die Box.
Auch heute hat sich das Portmonnaie leider nicht angefunden. Ich bin die Strecke noch mal abgefahren, hab im Lucky Coq nachgefragt, war dann schließlich bei der Polizei eine Vermisstenanzeige aufgeben naja und dann hab ich Caro noch mal auf dem Weg besucht. Wir kamen auf die Idee, den Tag doch mal etwas kulturell zu nutzen und in das Melbourne Museum zu gehen. Für Studenten ist der Eintritt sogar frei... nur ich hab ja keinen Studentenausweis mehr... gut, brauche eh einen neuen, also fix zur Uni neuen Ausweis holen um danach gleich wieder in die Stadt zu fahren.
In dem Museum gab es viel über Geschichte, Natur und Tiere und ganz viel mehr zu sehen.
Auf dem Rückweg hat es dann seid langem mal wieder geregnet. An sich ja mal ganz nett für die Umwelt und so, aber das Fahrradfahren ist dann auch nicht wirklich angenehm. Ich entschied mich trotzdem noch mal bei der Werkstatt vorbeizufahren, um mich nach dem aktuellen Stand zu erkundigen... leider immer noch keine guten Nachrichten von dem Motorspezialisten 
Heute nach dem Aufstehen gab es beim Lesen der eMails eine freudige Überraschung... ich hatte eine eMail von der Swinburne Uni in meinem Postfach, die Polizeidienststelle Melbourne Ost hat sich bei der Uni gemeldet. Ich kann mein Portmonnaie von der Polizei abholen. Diese Polizeidienststelle liegt total in der Innenstadt, da hatte ich den Tag mal gar nix zu tun... jetzt bin ich mal gespannt, wie meine Geldbörse dorthin gelangt ist...
Also gleich ab aufs Fahrrad und wenig später hatte ich wieder alles komplett zurück. Selbst das wenige Geld war noch vollständig vorhanden. Der Fundort war das Lucky Coq... ja, ich hab mir auch nix anderes vorstellen können, als dass es mir dort aus der Tasche gerutscht ist... warum hab ich es auch nicht gleich nach dem Bezahlen zurück in den Rucksack gesteckt?Aber was mich mal richtig ärgert ist, warum es der Finder nicht gleich dort abgegeben hat, oder wenigstens dort bescheid sagt.
An ihrem vorletzten Tag hier in Melbourne wollte mich Caro nun auch noch wenigstens ein mal bei mir zu Hause besuchen... vorher war ich ja immer nur bei ihr - ist ja auch viel besser dort bei Ben zu Haus mit Balkon, guter Musikanlage, Cappuccinomaschine usw... ich hab dann lecker Essen gekocht ja und dann musste sich der nächste hier aus Melbourne von mir verabschieden. War ne tolle Zeit mit Caro... ich muss sie dann unbedingt mal in Hamburg besuchen fahren.
Also es sieht sicher etwas seltsam aus, wenn wir zu dritt irgendwo zusammen hingehen... 2 Iraner.. dunkle Haut, dunkle Haare ... und ein Deutscher - blond, Dreads,... solch eine Gruppe trifft man hier nicht all zu häufig. Bisher sind wir nur mal so zusammen einkaufen gegangen ... aber heute Abend stand etwas mehr Action auf dem Plan.. wir wollten uns mal ein wenig ins Nachtleben stürzen und Mahdi hatte sich als Fahrer zur Verfügung gestellt. Wir entschieden uns für den Espy Club in St. Kilda. In 3 verschiedenen Räumen gaben Bands und DJ's ihr bestes. Ich hatte mich auch noch mit den Italienern verabredet, so dass wir mal wieder eine bunte Gruppe geworden sind.
Heute feiert Katja ihren Abschied.. nur noch in kleiner Runde - die meisten sind ja schon weg! Treffen war gegen 18 Uhr im Lentils... oh wieder so lecker Essen. Ich hab wieder voll zugeschlagen, so dass ich es hinterher fast bereut hab, noch ein drittes mal Essen zu holen. Wenn ich auch so toll kochen könnte, könnte ich wirklich total auf Fleisch verzichten... fehlt mir hier nicht ein Stück!
Ja, abgesehen von der Temperatur ist auch so keine Weihnachtsstimmung aufgetaucht. Alle Freunde sind entweder schon nach Deutschland zurück, oder nutzen die Zeit hier in Australien zum Reisen. Dazu kam noch, dass es draußen ekliges Regenwetter war, so dass ich auch keine Lust hatte, die Wohnung zu verlassen. Nun ja, zusammen mit 2 Iranern Weihnachten feiern... wobei der Tag für sie mal überhaupt keine Bedeutung hat... da war es letztes Jahr viel viel besser zusammen mit Susi und Robert in Paris im Stau zu stehen und nach einem Parkplatz zu suchen. Naja, im Fernsehen liefen hier nur irgendwelche Weihnachtsshows mit amerikanischen Weihnachtsliedern und so... und sonst war nix los. Das war mit Abstand mein bisher langweiligstes Weihnachten überhaupt.
Hier in Australien feiert man im Gegensatz zu Deutschland mehr am 25. Dezember. Heute haben selbst die meisten Geschäfte und Restaurants geschlossen, die sonst immer geöffnet haben. Auf dem Weg zum Strand war ich verwundert, dass ich die Chapel St. noch nie so Menschenleer gesehen habe. Wo stecken denn heute nur alle? Kaum Autos und Fußgänger... selbst der große Supermarkt Coles hatte geschlossen. Das war mir bisher noch nie passiert.
Das Wetter heute war zwar noch etwas kühl und windig, aber schon einmal viel angenehmer als gestern.
Am Strand und in diversen Parks versammelten sich viele unterschiedliche Gruppen, Familien, Freunde um zusammen den freien Tag zu verbringen. Ich hatte mir heute vorgenommen einen Sandmann zu bauen. Aus Deutschland habe ich so viel über Schnee und weiße Weihnacht gehört, dass ich mir dachte hier auf der anderen Erdhalbkugel ein Äquivalent zum Schneemann zu bauen.
Gesagt getan, ausgestattet mit einem mittelgroßen Topf machte ich mich an die Arbeit. Nach einiger Zeit schlossen sich mir noch einige Franzosen und Engländer an, die bei meinem Projekt helfen wollten. Ehrlich gesagt hätte ich ohne die Hilfe noch mindestens 2 Stunden länger gebraucht.
Unser Sandmann ist irgendwie eher ein fetter Budda geworden, aber mit Mohrrübennase und festlicher Weihnachtsmütze wurde er ein beliebter Kamerad auf diversen Fotos unterschiedlichster Strandbesucher. Wir genossen derweil noch ein paar Gläschen Wein und Bier neben unserem neuen Freund.
Heute war ich etwas mit Pirouz und seinem neuen Auto unterwegs... als erstes fuhren wir zu einem riesigen Einkaufszentrum um nach ein paar Autozubehörteilen für ihn zu schauen. Danach wollte ich ihm dann auch mal das Lentil As Anything Restaurant zeigen. Die 3 riesigen Portionen waren für mich heute wirklich viel zu viel. Schon auf dem Weg zum Strand bekam ich kurze Magenkrämpfe. Nächstes mal esse ich wirklich weniger, versprochen!
Am Strand war auch heute noch nicht allzu viel los, das Wetter war auch noch nicht so richtig zum im Sand faulenzen geeignet. Irgendwie hatte sich auch mein Sandmann aus dem Staube gemacht, von ihm war keine Spur mehr zu sehen...
Ja, heute geht mal wieder ein Jahr, eine Dekade ihrem Ende entgegen... ich hatte eine sehr schöne Zeit dieses Jahr! In Erinnerung kommen mir diverse Parties mit Tommy, auf denen ich ihm mit der Technik helfen konnte wie z.B. auch die Abibälle in Berlin mit dem Feueralarm und sowas allem, dann meine Nasenoperation in Bergen... die Zeit vorher mit Netti, wie wir dann im Krankenhaus zusammengekommen sind und die schönen Monate danach zusammen mit ihr bis zu meinem Abflug nach Australien, die vielen neuen Freunde, die ich hier in Australien kennen gelernt habe aber auch die ganzen Probleme mit meinem Auto hier...
Ja, wie auch die letzten Tage, war ich heute mal wieder in der Werkstatt... das Problem ist weiterhin, dass der Motorspezi aus welchen Gründen auch immer den Kopf immer noch nicht fertig hat. Und die Zeit bis zu Nettis ankunft wird nun langsam wirklich knapp. Dazu kommt noch, dass Ramin (der Besitzer der Werkstatt) für die nächsten 2 Wochen in Sydney sein wird. Ich muss wohl heute besonders betrübt gewesen sein... zumindest bot er mir nun an, dass er mir solange mein Auto in der Werkstatt ist kostenlos einen Leihwagen geben kann. Das hat meine Stimmung dann doch merklich aufgehellt, weil nun wenigstens ein kleiner Hoffnungsschimmer da ist, selbst wenn das Auto nicht ganz pünktlich fertig wird. Bisher war ich da immer recht optimistisch, aber nach so vielen Vertröstungen und schlechten Meldungen ist mein Optimismus so langsam etwas gefärdet...
Ich bin bis zum heutigen Tag noch nie mit einem Automatik Getriebe gefahren... was bedeutet denn eigentlich 1 2 3 R D P und N? Etwas vorsichtig mache ich mich mit dem Auto auf den Heimweg. Etwas seltsam ist es schon, so ganz ohne Kupplung. Ich gewöhne mich aber recht schnell daran.
Für den Abend ist mir dann auch keine bessere Alternative eingefallen, als irgendwas mit meinen Mitbewohnern zu unternehmen. Gerade als wir gegen 9 Uhr losgehen wollten, begann es richtig heftig zu stürmen und zu regnen. Also blieb uns nichts anderes übrig, als uns das erste Feuerwerk aus Sydney im Fernsehen anzuschauen.
Als es sich eine Stunde später dann etwas beruhigt hatte, machten wir uns auf in die Stadt. Die Bahnhöfe waren überfüllt mit zurückkehrenden Leuten. Alles war ungemütlich feucht... angekommen am Hafen im westlichen Teil der City suchten wir uns einen trockenen Platz, um auf das Feuerwerk zu warten. Die 90 Minuten vergingen aber eigentlich recht schnell, so dass das Warten kein Problem war, sondern eher sogar etwas gemütliches an sich hatte.
Um Mitternacht konnten wir dann ein tolles Feuerwerk erleben. Unsere Position war nicht die einzige... an vielen Stellen in Melbourne starteten synchron die Feuerwerke mit exakt den selben Bildern... man konnte also hinter ein paar Häusern genau das selbe Spektakel erleben wie wir.
Ja, also alles in allem war das Silvester nicht mein bestes, aber auch nicht mein schlechtestes. Hab von einigen aus Sydney gehört, dass es dort wunderbar gewesen sein soll... nun ja, so ist es leider!
